Pharmako-logisch!

Leitliniengerechte Therapie der Demenz

Im November 2009 wurde die S3-Leitlinie zu den Demenzerkrankungen überarbeitet (www.demenz-leitlinie.de)
  • Die Diagnose Demenz wird mittels standardisierter Kriterien und Analysemethoden gestellt.

  • Die Alzheimer-Demenz (ca. 60% der Demenzerkrankungen) ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und charakteristischen neuropathologisch-neurochemischen Merkmalen.

  • Die vaskuläre Demenz ist Folge einer vaskulären Krankheit (mikro- und makrovaskulär).

  • Die Abklärung der Ursache und die Klassifikation ist sinnvoll und beeinflusst die Pharmakotherapie.

  • Die Diagnostik (Blut, Liquor, Bildgebung) kann die klinische Diagnose unterstützen, aber nur bedingt zuverlässig Aussagen über den Verlauf prognostizieren.

  • Pharmakotherapie sollte immer mit Maßnahmen begleitet werden, die auf Stärkung der Alltagskompetenz, Geborgenheit oder körperliche Aktivität abzielen.

  • ChE-Hemmer sollten in der höchsten verträglichen Dosis verordnet werden. Bei Bedarf kann das Umsetzen innerhalb der Gruppe sinnvoll sein.

  • Der Therapieerfolg bzw. die Progression ist regelmäßig zu überprüfen.

  • Antidementiva sind für Alzheimer-Demenz und teilweise für Parkinson-Demenz zugelassen. Für andere Demenzformen ist der Einsatz off-label.

  • Die meisten Neuroleptika sind bei Parkinson-Demenz bzw. LKD kontraindiziert, da sie Parkinson-Symptome verstärken und Somnolenzattacken auslösen.

  • Für die Wirksamkeit von Nootropika, Vitaminen, Ginkgo-Extrakten, Statinen, Estrogenen, nicht-steroidalen Analgetika gibt es keine überzeugende Evidenz.

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