Ernährung aktuell

B-Vitamine sind gut für die Hirngesundheit im Alter

Die regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die B-Vitamine enthalten, kann im Seniorenalter das Ausmaß einer Hirnatrophie deutlich eindämmen. Dies konnten britische Wissenschaftler im Rahmen einer zweijährigen Untersuchung zeigen.

Etwa eine von sechs Personen in der Altersgruppe der über 70-Jährigen ist von milden kognitiven Einschränkungen betroffen: In der Europäischen Union sind das etwa 14 Millionen Menschen. Die Einschränkungen betreffen insbesondere die Gedächtnisleistung, das Sprachvermögen oder andere mentale Funktionen. Die Beeinträchtigungen müssen nicht immer dazu führen, dass die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr selbst bewältigen können. Doch in rund 50% aller Fälle entwickelt sich aus derartigen milden kognitiven Einschränkungen innerhalb von wenigen Jahren eine Alzheimer-Demenz.

Als Risikofaktor für Alzheimer gilt ein hoher Homocysteinspiegel im Blut. Er kann durch einige B-Vitamine, namentlich Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 kontrolliert werden. Vor diesem Hintergrund untersuchte David Smith mit seinem Team von der University Oxford im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden, kontrollierten Studie, ob B-Vitamin-Supplemente, die den Homocysteinspiegel im Plasma senken, die Rate von Hirnatrophie bei Senioren mit milder kognitiver Einschränkung verringern.

Zum Weiterlesen

Alzheimer: Ein Nährstoff-Cocktail soll gegen das Vergessen helfen

 

 DAZ 2010, Nr. 2, S. 8 

 

Aktuell und kompakt: Vitamin B 12 beugt altersbedingter Hirnatrophie vor

DAZ 2009, Nr. 41, S. 58 

 

Neurodegenerative Erkrankungen: Ernährungsumstellung bei Alzheimer sinnvoll

DAZ.online, Tagesnews vom 11. Juni 2010 

An der Studie nahmen 187 Personen teil, die älter als 70 Jahre waren und milde kognitive Einschränkung aufwiesen. Sie ließen ihre Homocysteinblutspiegel messen und sich mit kranialer Magnetresonanz-Tomografie (MRT) zu Beginn und Ende der Studie untersuchen. Die Teilnehmer wurden in zwei gleich große Gruppen eingeteilt: Die Versuchsgruppe erhielt 24 Monate lang täglich Folsäure (0,8 mg), Vitamin B6 (20 mg) und Vitamin B12 (0,5 mg), während alle anderen ein Placebo erhielten. Die Wirkung der Supplementeinnahme wurde anhand der Atrophierate des Hirns mittels MRT gemessen. Ergebnis: Im Durchschnitt lag die jährliche Rate der Hirnatrophie in der Gruppe der Supplementnehmer bei 0,76% während dieser Wert in der Placebogruppe bei 1,08% lag und sich somit signifikant unterschied. Besonders profitierten in der Studie Personen, die anfangs die höchsten Homocysteinspiegel gezeigt hatten, von der Supplementation. Im Vergleich zur Placebogruppe war die Atrophierate hier um 50% geringer. Außerdem führten die Wissenschaftler kognitive Tests durch: Personen mit der geringsten Atrophierate erreichten dabei die höchste Punktzahl.

Basierend auf diesen Ergebnissen schließen die Forscher, dass das Voranschreiten einer Gehirnatrophie bei Senioren mit milden kognitiven Einschränkungen durch die Einnahme von Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 verlangsamt werden kann. Vor dem Hintergrund, dass in den USA und in Europa rund 19 Millionen Personen von dieser Form der kognitiven Einschränkung betroffen sind, ist Smith der Ansicht, dass diese Ergebnisse sehr vielversprechend sind. Dennoch betont er, dass weiterhin großer Forschungsbedarf besteht, ehe abgeklärt ist, ob diese Vitamine auch das Voranschreiten von Alzheimer verlangsamen oder gar verhindern können. 
 

ka

Quelle: Smith, D. et al.: ScienceDaily, Meldung vom 14. 9. 2010

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.