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Die Rolle des Apothekers verändert sich

LISSABON (diz). Eine internationale Umfrage, die im Auftrag des Weltapothekerverbands FIP (Fédération Internationale Pharmaceutique) durchgeführt wurde, zeigt: Über 90% der Apotheker sind der Auffassung, dass sie wesentlich dazu beitragen, die Gesundheit der Patienten zu verbessern. Außerdem sehen sie eine wachsende Verantwortung in ihrem Beruf. Und 73% der befragten Apotheker stellen ihren Patienten Dienstleistungen zur Prävention und zum Therapiemanagement zur Verfügung.

Die Umfrage wurde im Auftrag der FIP und der Firma Pfizer in acht Ländern bei rund 2000 Apothekern in öffentlichen und Krankenhausapothekern durchgeführt und im Rahmen des FIP-Kongresses in Lissabon der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Rolle des Apothekers verändert sich. Die Arbeit mit dem Patienten steht mehr und mehr im Vordergrund, wie die Umfrage zeigte. Wenn Apotheker gefragt werden, den angenehmsten Teil ihres Berufs zu beschreiben, sagen drei von vier Apothekern, dass es der Kontakt mit den Patienten ist und die Tatsache, Patienten helfen zu können. Im Gegensatz dazu sind heute die Bürokratie und die Verträge mit Krankenversicherungen der Teil des Berufs, der am wenigsten Freude macht. Hinzu kommen die große Arbeitsbelastung und die Arbeitsbedingungen, die den Apotheker davon abhalten, sich mehr den Patienten zu widmen. Vor diesem Hintergrund, so schlussfolgert die Umfrage, sind Apotheker definitiv patientenzentriert und haben Freude an Aktivitäten, bei denen der Patient im Mittelpunkt steht.

Apotheker sehen, dass sich ihr Beruf dahingehend verändert, die Therapieergebnisse für den Patienten zu verbessern. So spielt bei den meisten (73%) Apothekerinnen und Apothekern die pharmazeutische Betreuung in der Praxis eine wichtige Rolle: Gesundheitsmanagement und Gesundheitsprävention, Arzneimittelüberwachung und Compliance-Unterstützung. Die meisten Apotheker stimmen darin überein, dass diese Programme dazu beitragen, die Ergebnisse für den Patienten zu verbessern und den Apotheker als Experten in diesen Fragen hervorheben. Allerdings sagen die meisten Apotheker (78%) auch, dass von ihnen erwartet wird, zusätzliche Dienstleistungen wie eingehende Beratung ohne einen entsprechenden Ausgleich zur Verfügung zu stellen.

Patientenorientierung und Dienstleistungen

Dennoch, die befragten Apotheker gehen davon aus, dass sich ihr Beruf in der Zukunft weiter anpassen muss, damit der Apotheker für die sich verändernde Rolle gerüstet ist. Die kritischen Faktoren für die nächste Generation der Apotheker: Sie werden wohl noch stärker service-orientiert sein müssen. Die größte Bedeutung für Offizinapotheker werden demnach in den nächsten fünf bis zehn Jahren "patientenorientierte Fähigkeiten" sein, außerdem die Bereiche Krankheitsmanagement und neue Dienstleistungen.

Krankenhausapotheker erwarten, dass sie sich in den kommenden Jahren ein größeres Wissen aneignen müssen, mehr Kompetenz und Spezialisierung, darüber hinaus bessere Fähigkeiten in der Kommunikation mit Patienten und in der Beratung der Patienten.

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