DAZ aktuell

TK stellt Privatpatienten-Tarif ein

BERLIN (lk). Aus wirtschaftlichen Gründen hat die Techniker Krankenkasse (TK) rund 7000 Versicherten den Tarif "TK-Privat-Praxis" zum Jahresende gekündigt. Mit diesem Tarif konnten sich TK-Versicherte wie Privatpatienten beim Arztbesuch behandeln lassen. Wie ein TK-Sprecher gegenüber der DAZ bestätigte, rechnete sich dieser Wahltarif nicht und muss daher zum Jahresende gekündigt werden. Über die Höhe der Verluste des TK-Privat-Praxis-Wahltarifs wollte der Sprecher keine Angaben machen.
Rechnet sich nicht Die TK muss ihren Privatpatienten-Tarif kündigen.
Foto: TK

TK-Versicherte dieses Tarifs konnten sich bisher zumindest als Privatpatient fühlen: Den Arztbesuch zahlte der Versicherte erst einmal selbst, die TK erstattete ihm die Auslage bis zum 3,5-Fachen des einfachen Satzes der Gebührenordnung für Ärzte. Versicherte versprachen sich vom TK-Wahltarif, beim Arzt schneller einen Termin zu bekommen. Aber nur rund 7000 der insgesamt 7,5 Millionen TK-Versicherten wählten den Privatpatienten-Tarif. Das ist weniger als 0,1 Prozent. Der Tarif kostete zwischen 17,90 Euro monatlich für unter 18-jährige bis zu 99,90 Euro für über 85-jährige Versicherte.

Laut Gesetz dürfen Wahltarife nicht aus anderen Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen quer subventioniert werden. Tragen sich Wahltarife nicht, müssen sie daher eingestellt werden. "Das Scheitern des ‚Privatpatienten‘-Wahltarifs der Techniker Krankenkasse zeigt, dass solche Wahltarife in der gesetzlichen Krankenversicherung ein Fremdkörper sind", kommentierte Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der privaten Krankenversicherung, die Kündigung. "Wahl- und Zusatztarife haben in einer staatlich subventionierten Sozialversicherung nichts zu suchen, sie sind ein ordnungspolitischer und versicherungstechnischer Irrtum." Das Argument der PKV: Anders als die Privatversicherer dürfen die 163 Kassen der GKV keine risikogerechte Prämie von ihren Versicherten verlangen.

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