Arzneimittel und Therapie

Rhabdomyolyse unter Zoledronsäure

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) macht auf die Möglichkeit eine Rhabdomyolyse unter Bisphosphonaten aufmerksam. Unter intravenös verabreichter Zoledronsäure wurde ein Patient mit Verdacht auf eine Rhabdomyolyse auf die Intensivstation aufgenommen. Die AkdÄ vermutet, dass es sich angesichts der häufigen und langjährigen Anwendung von Bisphosphonaten um keine häufige UAW handelt, da sie in der Literatur bisher nicht beschrieben wurde.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) beschreibt den Fall eines 70-jährigen Patienten, der wegen eines ossär metastasierten Prostatakarzinoms erstmalig eine intravenöse Bisphosphonattherapie mit Zoledronsäure (Zometa®) erhalten hatte (4 mg i. v.). Ungefähr zwölf Stunden später kam es zu einer akuten Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Fieber, Rückenschmerzen, psychomotorischer Unruhe sowie erhöhten Serumwerten von Myoglobin und LDH sowie Nachweis von Myoglobin im Urin. Unter dem Verdacht auf eine Rhabdomyolyse wurde der Patient auf die Intensivstation aufgenommen. Dort besserte sich das Befinden des Patienten unter forcierter Diurese im Verlauf.

In der Datenbank des deutschen Spontanmeldesystems (gemeinsame Datenbank von BfArM und AkdÄ, Stand: 10. Juni 2010) befinden sich noch sechs weitere Verdachtsfälle einer Rhabomyolyse unter Bisphosphonaten – drei unter Risedronsäure und drei unter Zoledronsäure. In der Literatur ist eine Rhabdomyolyse unter Bisphosphonaten bisher nicht beschrieben, so dass die AkdÄ vermutet, dass es sich angesichts der häufigen und langjährigen Anwendung von Bisphosphonaten nicht um eine häufige UAW handelt. Trotzdem will die AkdÄ auf einen möglichen kausalen Zusammenhang aufmerksam machen.

Zoledronsäure gehört zu den Bisphosphonaten und wirkt über eine Hemmung der Knochenresorption. Es ist zur Prävention skelettbezogener Komplikationen bei Patienten mit fortgeschrittenen, auf das Skelett ausgedehnten Tumorerkrankungen und zur Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie zugelassen. Zu den wesentlichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen unter der Gabe von Bisphosphonaten gehören Osteonekrosen des Kiefers. Nach Angaben in der Fachinformation kam es nach intravenöser Gabe von Zoledronsäure am häufigsten zu grippeähnlichen Symptomen, einschließlich Knochenschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Frösteln, gelegentlich treten Fälle von Arthralgie und Myalgie auf.

Quelle AkdÄ: Drug Safety Mail 2010-109 vom 30. Juli 2010. 

 

ck

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