Prisma

Weit, weit weg träumen

Wer sich Tagträumen hingibt, dem fällt es schwer, sich später zu erinnern, was kurz vor dem Abschweifen der Gedanken passiert ist. Der Effekt ist offenbar umso stärker, je weiter man sich "wegträumt".

Ein Tagtraum, der sich z. B. auf einen Bummel durch die Stadt bezieht, beeinträchtigt das Kurzzeitgedächtnis deutlich schwächer als Gedanken an die letzte Fernreise. Das fanden US-amerikanische Psychologen aktuell heraus. Sie ließen Probanden Wortlisten auf dem Computer anschauen und forderten sie anschließend dazu auf entweder an einen Urlaub im eigenen Land zu denken oder an eine Fernreise. Gedanken an letzteres führten zu einem deutlich schlechteren Erinnern an die Wortliste. Von praktischer Relevanz könnte die Entdeckung für Menschen sein, die bewusst – zumindest für eine Weile – etwas vergessen möchten. Sie sollten sich laut den Studienautoren möglichst weit wegträumen. ral

Quelle: Pressemitteilung der Association for Psychological Science vom 26.7.2010

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