Prisma

Warum Nicotinsäure zum Erröten führt

Die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen mit Nicotinsäure hat eine unangenehme Nebenwirkung: Die Patienten bekommen einen hochroten Kopf. Deutsche Wissenschaftler haben nun geklärt, warum dies so ist.
Foto: Max-Planck-Institut

Kurze Zeit nach Einnahme von Nicotinsäure kommt es bis zu eineinhalb Stunden lang zu einer sehr starken Rötung des Gesichts und des Oberkörpers. Ein spezifischer Nicotinsäurerezeptor vermittelt die erwünschten und unerwünschten Wirkungen. Nun konnte gezeigt werden, dass er sowohl in Keratinozyten als auch in Langerhans-Zellen der oberen Hautschicht vorkommt. Zudem wurde gezeigt, dass die erste Phase der Flushing-Reaktion auf der Aktivierung der Langerhans-Zellen, die zweite, länger andauernde, Phase auf der Aktivierung der Keratinozyten beruht. In beiden Phasen werden dabei unterschiedliche Prostaglandine gebildet. Durch ihre Hemmung lässt sich das Flushing-Phänomen unterbinden, die Effekte der Nicotinsäure auf den Fettstoffwechsel jedoch erhalten. Die Befunde könnten zu neuartigen Verfahren zur Hemmung der unerwünschten Flushing-Reaktion führen. hel

Quelle: Hanson, J., et al.: J. Clin. Invest. 2010, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1172/JCI42273

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