Die letzte Seite

Deutsche sind Weltmeister bei Arztbesuchen

Die Deutschen gehen offenbar immer häufiger zum Arzt. Nach einer vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) Hannover im Auftrag einer Krankenkasse durchgeführten Umfrage ging 2007 jeder Bundesbürger im Schnitt 17,7 Mal zum Arzt. 2004 waren es noch 8,4 Prozent weniger Arztbesuche.
Foto: AOK Mediendienst
Junge Frauen gehen doppelt so oft zum Arzt wie Männer. Hintergrund hierfür dürften vor allem gynäkologische Routineuntersuchungen sein.

1,48 Milliarden Arztkontakte und 2,1 Milliarden Diagnosen wurden in Deutschland im Jahr 2007 vom ISEG ermittelt. Jüngere Frauen suchten dabei doppelt so häufig ärztlichen Rat wie Männer. Erst ab einem Alter von 75 Jahren glichen sich die Werte an. Ein weiteres Ergebnis: 50 Prozent der Bevölkerung konsultierten im Jahr 2007 vier oder mehr Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen. Diese stellten im Schnitt 9,3 verschiedene Diagnosen, in höherem Alter sogar mehr als 17 unterschiedliche Erkrankungsdiagnosen aus.

Im internationalen Vergleich bedeutet das: Die Deutschen sind Weltmeister bei Arztbesuchen. Eine Ursache dafür sieht das ISEG in der hohen Arztdichte in Deutschland, die die gute medizinische Versorgung belege. Nur positiv seien die Zahlen allerdings nicht zu werten. Sie könnten auch ein Beleg für zu viele Untersuchungen, zu kurze Kontakte und zu hohe Verordnungsraten sein. ral


Quelle: Pressemitteilung obx-medizindirekt vom 19.1.2010

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.