DAZ aktuell

Zahlungsunwilligkeit bröckelt

BERLIN (ks). Die gesetzlichen Krankenkassen hadern weiterhin mit dem Apothekenabschlag von 1,75 Euro für das Jahr 2009. Doch der Vorsitzende des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums NARZ/AVN, Dr. Jörn Graue, sieht die Zahlungsunwilligkeit "bröckeln".

Das Rechenenzentrum hatte den Kassen kürzlich die noch ausstehende Rabattdifferenz für das Jahr 2009 in Rechnung gestellt und ihnen eine Zahlungsfrist von zehn Tagen gegeben. Einige – "nicht unwichtige" – Kassen seien der Aufforderung bis zum Ablauf der Frist nachgekommen oder hätten eine Zahlung zugesichert, sagte Graue gegenüber der DAZ. Probleme gibt es vor allem noch mit den Ersatzkassen. Bei den anderen Kassen sei eine "partielle Einsicht" zu erkennen. Uneinsichtige Kassen bekommen nun eine deutliche Mahnung vom NARZ/AVN. Nötigenfalls will man die Zahlungen gerichtlich durchsetzen.

Was das laufende Jahr betrifft, haben die Kassen im April die mit dem geringeren Rabatt aufgestellten Rechnungen des NARZ/AVN beglichen. Auch im Mai hat es Graue zufolge noch keine weitere Zahlungsverweigerung gegeben. Einige Kassen hatten zuvor angedroht, zu den 2,30 Euro zurückzukehren oder sich den Differenzbetrag über Retaxationen wieder zurückzuholen. Das Argument der Kassen, der Rabatt für 2010 sei noch nicht verhandelt, ist aus Graues Sicht wenig schlagkräftig. Wenn sie meinen, noch nicht verhandelt zu haben, wäre die Konsequenz, dass es gar keinen Rabatt gibt. Insofern sei die Berechnung der 1,75 Euro "großes Entgegenkommen", so Graue.

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