Prisma

Protein stoppt übermütige Immunabwehr

Bei schweren Allergien reagiert das Immunsystem extrem heftig auf vermeintliche Eindringlinge – bis hin zum anaphylaktischen Schock. Ein körpereigenes Protein scheint diese überschießende Reaktion verhindern zu können.

Erkennt das Immunsystem potenzielle Fremdkörper, werden Antikörper produziert, die sich an den Eindringling heften. Mastzellen registrieren diese "Verhaftung" und schütten Histamine und andere Botenstoffe aus. Im Normalfall dienen sie der Abwehr von Krankheitserregern – bei Allergien rufen sie jedoch die typischen Allergie-Symptome hervor. Kommt es zu besonders heftigen Reaktionen, droht akutes Kreislaufversagen – anaphylaktischer Schock. Weshalb dieser Effekt nicht bei jeder Allergenattacke zu beobachten ist, wollen japanische Wissenschaftler jetzt herausgefunden haben. Sie entdeckten auf Mastzellen von Mäusen ein Protein – Allergin-1, das die Andockstelle für den Allergen-Antikörper-Komplex blockiert. Histamin wird nicht mehr ausgeschüttet und schwere allergische Reaktionen bleiben aus. Da das Protein auch vom Menschen produziert wird, sehen die Forscher hier einen möglichen Therapieansatz. war

Quelle: Shibya, A. et al.: Nature Immunol., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/ni.1886

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