Buchtipps

Aufklärung über Psychopharmaka

Viele Menschen nehmen regelmäßig Medikamente ein, die beruhigend, angstlösend, gegen Schmerzen oder Schlafstörungen wirken. Hier ist die Hemmschwelle besonders niedrig, auch wenn viele dieser Substanzen abhängig machen.

Anders ist die Situation bei Psychopharmaka: hier ist die Ablehnung in weiten Teilen der Bevölkerung sehr hoch. Häufig ist die Meinung zu hören, dass psychisch Kranke mit der "chemischen Keule ruhiggestellt" werden. Aber auch die Kranken selbst oder die Angehörigen haben oftmals große Bedenken: Wird man von Psychopharmaka abhängig und verändert sich dadurch die Persönlichkeit? Und ist die Wirksamkeit der Substanzen überhaupt belegt?

Brigitta Bondy, Professorin an der Psychiatrischen Klinik der LudwigMaximilians-Universität München, gelingt es, bei diesen Fragen fundierte Aufklärungsarbeit zu leisten. Sie stellt die großen Gruppen von Psychopharmaka wie Antidepressiva, Antipsycho-tika und beruhigende bzw. angstlösen-de Medikamente vor und informiert über die neuesten Erkenntnisse hinsichtlich ihrer Wirkmechanismen. Sie arbeitet die Ziele der Psychopharmaka-Therapie heraus, geht aber auch auf die damit verbundenen Probleme ein: Was wollen wir erreichen und welche Nebenwirkungen müssen wir in Kauf nehmen? Schließlich bezieht ihr Buch kritisch Stellung zum Einsatz von Psychopharmaka in unterschiedlichen Bereichen der Medizin, etwa der Schmerztherapie oder der Gerontologie.


Brigitta Bondy, Psychopharmaka, Kleine Helfer oder chemische Keule?, 120 Seiten, 10,95 Euro.

C. H. Beck Verlag, München 2010.

ISBN 978-3-406-59980-4


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