Ernährung aktuell

Als Vorspeise bitte Karotten

Ein wichtiges Ziel in der Ernährungsberatung ist es, den Obst- und Gemüsekonsum der Menschen zu steigern. Bei amerikanischen Vorschülern ist dies durch die Einführung von Karotten als Vorspeise gelungen. Die Kinder aßen nicht nur durch die Karotten selbst mehr Gemüse, sondern griffen auch beim nächsten Gang verstärkt zu dieser Lebensmittelgruppe.

Um Kinder dazu zu bringen, mehr Gemüse zu essen, muss man trickreich vorgehen. Geschafft haben es Wissenschaftler der Penn State University mit einer relativ simplen Methode. Sie teilten 51 Vorschulkinder einer Ganztageseinrichtung in vier Gruppen ein. Eine Gruppe erhielt keine Vorspeise, die zweite 30 g Karotten, Gruppe 3 60 g Karotten und die vierte Gruppe 90 g Karotten. Die Kinder hatten zehn Minuten Zeit für ihre Vorspeise, anschließend erhielten alle Nudeln mit Brokkoli, Apfelmus und fettarme Milch. Dabei zeigte sich, dass die Gemüsevorspeise offenbar Lust auf mehr gemacht hatte. Während die Kinder, die keine Vorspeise gegessen hatten, im Schnitt 23 g Brokkoli aßen, nahmen die Kinder, die 30 g Karotten verzehrt hatten, fast 50 Prozent mehr Brokkoli zu sich. Bei den Kindern mit 60 bis 90 g Karotten-Vorspeise verdreifachte sich der Brokkolikonsum sogar beinahe auf 63 g.

Durch eine Gemüsevorspeise lässt sich somit der Gemüseverzehr insgesamt steigern, so das Fazit der Studienautoren. Allerdings funktioniere das Konzept nur, wenn die Kinder zu Beginn der Mahlzeit hungrig seien und keine Alternativen zur Verfügung stünden, sagt Studienleiterin Barbara J. Rolls.

ral

Quelle: Spill, M. K. et al.: Am. J. Clin. Nutr. 2010 ; 91: 1237 – 1243

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