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AkdÄ fordert transparentere Arzneimittel-Informationen

BERLIN (ks). Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, fordert mehr Transparenz und verlässlichere Informationen über Arzneimittel. Er moniert, dass die Informationen zu neuen Arzneimitteln zu häufig von der Industrie kommen.

"Wir brauchen dringend mehr Transparenz bei der Veröffentlichung klinischer Studien. Zu oft werden die Ergebnisse von der Pharmaindustrie zu spät bekannt oder überhaupt nicht publiziert", erklärte Ludwig anlässlich eines Symposiums der AkdÄ zum Thema "unabhängige Arzneimittelinformationen" in Berlin. Es sei deshalb richtig und wichtig, wenn sich das Bundesgesundheitsministerium für eine schnelle Veröffentlichung von Studienergebnissen bei der Arzneimittelforschung einsetzen wolle. Ludwig warnte in diesem Zusammenhang davor, die Informationen mehr als nötig als vertraulich einzustufen und dadurch der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Selbst bei bereits zugelassenen Medikamenten sei es für Ärzte und Patienten schwierig, verlässliche Informationen zu erhalten. Etwa 80 bis 90 Prozent der Informationen zu neuen Arzneimitteln erreichen die Ärzte über die Industrie, so Ludwig. Und Ärzte sind nach wie vor die wichtigste Informationsquelle für Patienten.

Die AkdÄ will dem entgegenwirken. Auch sie stellt unabhängige Informationen über neu zugelassene Arzneimittel und über unerwünschte Arzneimittelwirkungen bereit. Seit 2009 habe die Kommission in knapp 50 Flyern unter dem Titel "Neue Arzneimittel" über Indikation, Bewertung, klinische Studien und unerwünschte Wirkungen neu zugelassener Medikamente sowie über deren Anwendung bei besonderen Patientengruppen informiert. Auf dem Gebiet der Arzneimittelsicherheit versende die AkdÄ zudem regelmäßig aktuelle Risikoinformationen per "Drug Safety Mail".

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