Prisma

Bei ADHS ist das Mittelhirn verändert

Es wird angenommen, dass die neuropsychiatrische Erkrankung ADHS in der fehlerhaften Übermittlung und Verarbeitung von Informationen begründet ist. Deutsche Wissenschaftler setzten ein neues Ultraschallverfahren zur Untersuchung von Kindern und Jugendlichen ein und stießen auf spezifische Veränderungen im Mittelhirn der jungen Patienten.

Geschätzte drei bis fünf Prozent der schulpflichtigen Kinder leiden unter ADHS. Die Erkrankung ist durch eine Kombination von Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörungen sowie erhöhter Impulsivität gekennzeichnet. Je nach Patient können die Leitsymptome verschieden sein, weshalb für eine sichere Diagnose umfangreiche Tests erforderlich sind. Neurowissenschaftler aus Magdeburg und Winnenden verwendeten jetzt ein spezielles Ultraschallverfahren, um das Mittelhirn der Betroffenen genauer zu untersuchen. Bei dieser sogenannten transkraniellen Sonographie wird eine kleine Schallsonde an der Seite des Kopfes angebracht. Per Echosignal lassen sich dann bestimmte Hirnstrukturen erfassen.

Die Forscher fanden heraus, dass Kinder mit ADHS besondere Veränderungen in der Substantia nigra aufweisen. Das scheint sich auch auf den Botenstoff Dopamin, der vor allem im Mittelhirn gebildet wird, auszuwirken. Schweregrad und Form der Erkrankung spiegeln sich jeweils in den Hirnstrukturen wider. Die Wissenschaftler hoffen, mit diesem neuen bildgebenden Verfahren die Ursachen von ADHS noch genauer analysieren zu können. war

Quelle: Krauel, K. et al.: Biological Psychiatry, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/j.biopsych.2010.01.013

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