Prisma

Zweimal gut bei Parkinson

Die Substanz Rotigotin ist seit 2006 in Deutschland zur Behandlung motorischer Symptome bei Morbus Parkinson zugelassen. Aktuelle Studien bescheinigen dem Dopamin-Agonisten nun auch positive Effekte auf nicht-motorische Krankheitszeichen der "Schüttellähmung" wie Schlafstörungen oder psychische Veränderungen.

Bei Morbus Parkinson kommt es zum Untergang von Dopamin-produzierenden Neuronen im Gehirn. Der daraus resultierende Dopaminmangel führt zu den krankheitstypischen Störungen in den Bewegungsabläufen wie Steifheit (Rigor) oder Muskelzittern (Tremor). Daneben leiden die Patienten auch unter nicht-motorischen Symptomen, zu denen Schluckbeschwerden, Schlafstörungen, Depressionen und weitere psychische Erkrankungen zählen. Der Dopamin-Agonist Rotigotin (Neupro®) ist in Deutschland zur Behandlung der charakteristischen Bewegungsstörungen bei Morbus Parkinson im frühen Stadium zugelassen. Auf einem Treffen der American Academy of Neurology in Toronto wurden nun neue Studienergebnisse vorgestellt, wonach sich unter diesem Wirkstoff auch die nicht-motorischen Symptome deutlich verbesserten. Von 287 involvierten Patienten erhielten 190 Rotigotin und 97 Placebo. Die Dosis wurde über acht Wochen schrittweise an den jeweiligen Bedarf des Probanden angepasst und anschließend vier Wochen beibehalten. Mithilfe der Unified Parkinsons‘s Disease Rating Scale wurde das Ansprechen der Therapie auf die Bewegungsstörungen ermittelt. Für die nicht-motorischen Symptome zogen die Forscher die Parkinson‘s Disease Sleep Scale heran. Das Resultat: Neben den motorischen Beschwerden besserten sich auch die nicht-motorischen Anzeichen deutlich. Schlafstörungen, Schmerzen und Depressionen gingen zurück und die Lebensqualität nahm zu.

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Quelle: Vortrag auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology, 14. – 17. 4. 2010, Toronto

 

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