Ernährung aktuell

Probiotika zeigen bei Zöliakie Benefit

Probiotische Bakterien können bei Patienten mit einer gluteninduzierten Enteropathie das Krankheitsgeschehen positiv beeinflussen. Das ist das Ergebnis eines Laborversuchs, den spanische Wissenschaftler aktuell durchgeführt haben. Sie hoffen, auf der Basis ihrer Erkenntnisse neue Ernährungskonzepte für Betroffene entwickeln zu können.
Leider verboten Patienten mit gluteninduzierter Enteropathie müssen auf viele Lebensmittel verzichten und stets nach den Zutaten fragen. Unbeschwerten Genuss kennen sie nicht.
Foto: Schweizerische Brotinformation

Probiotika werden im Zusammenhang mit der gluteninduzierten Enteropathie bereits seit Längerem diskutiert. Harte klinische Daten, die einen entsprechenden Benefit belegen, sind bislang zwar noch Mangelware, verschiedene Untersuchungen – wie die nun aktuell beschriebene – deuten jedoch darauf hin, dass probiotische Bakterienstämme einen positiven Einfluss auf das Krankheitsgeschehen haben können. In der aktuellen Studie wurden Zellkulturen mit von Zöliakiepatienten isolierten gramnegativen Bakterienstämmen und Bifidobakterien versetzt. Während die gramnegativen Bakterien in den Zellen die Produktion proinflammatorischer Zellmarker stimulierten, führten die Bifidobakterien zur verstärkten Bildung von antiinflammatorischen Zytokinen. Ausgehend von diesem Befund wollen die Studienautoren neue Therapieansätze für Patienten mit gluteninduzierter Enteropathie entwickeln. Derzeit ist für Betroffene der lebenslange Verzicht auf das in verschiedenen Getreidesorten enthaltene Gluten die einzige Behandlungsmöglichkeit. ral


Quelle: De Palma, G. et al.: J. Leuk. Biol. 2010; 87: 765 – 778

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