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Barmer GEK spätestens 2011 mit Zusatzbeitrag

BERLIN (ks). Auch bei Deutschlands größter Krankenkasse, der Barmer GEK, werden spätestens im kommenden Jahr Zusatzbeiträge fällig. "Wenn das Defizit größer wird, muss jede Kasse einen Zusatzbeitrag erheben, auch die Barmer GEK", sagte Kassenchefin Birgit Fischer, der "Südwest Presse" (Ausgabe vom 4. Mai).

Ob der zusätzliche Obolus schon in diesem Jahr auf die Barmer-GEK-Versicherten zukommt, hänge "davon ab, ob weitere Kostensenkungsmaßnahmen wirksam werden, beispielsweise im Arzneimittelbereich". Die Lage müsse von Monat zu Monat neu beurteilt werden, so Fischer.

Angesichts des drohenden Defizits von bis zu 15 Milliarden Euro im nächsten Jahr forderte Fischer eine Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes schon 2011. Andernfalls sei ein höherer Steuerzuschuss notwendig. Nur so lasse sich vermeiden, dass alle Kassen durchschnittlich 20 bis 23 Euro im Monat zusätzlich verlangen und 60 bis 70 Prozent der Versicherten einen Sozialausgleich in Anspruch nehmen müssten. "Die Politik muss dringend diskutieren, ob eine Erhöhung des Beitragssatzes frühzeitig nötig ist", so Fischer. Das Problem sei, dass die Zusatzbeiträge politisch gewollt seien. Die Barmer-GEK-Vorstandschefin bleibt dennoch überzeugt: "Man kann die Probleme nicht nur über die Zusatzbeiträge lösen und damit einseitig den Versicherten aufladen."

Der Gesundheitsfonds, der seit Januar 2009 die Gelder an die Kassen verteilt, hat sich aus Fischers Sicht insgesamt bewährt. Er habe auch in Krisenzeiten zur stabilen Finanzierung der Kassen beigetragen. Positiv sei insbesondere der neue Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen. "Da wurde eine Schieflage wettgemacht: Sie haben keinen Vorteil mehr, wenn sie besonders viele junge, gut verdienende Versicherte haben, und erstmals spielen bei der Verteilung der Mittel 80 Krankheiten eine Rolle". Jetzt, so Fischer, liege der Fokus mehr auf der besseren Versorgung von Kranken.

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