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PKV will an GKV-Sparmaßnahmen teilhaben

BERLIN (dpa/ks). Die Privaten Krankenversicherungen wollen den für die gesetzlichen Kassen geplanten Preisstopp bei Medikamenten auch für sich in Anspruch nehmen. Das von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) angekündigte Sparpaket im Pharmabereich müsse für die rund neun Millionen privat Versicherten ebenso gelten, forderte Volker Leienbach, Chef des PKV- Spitzenverbands, diese Woche im "Spiegel".

Bekanntlich will die Bundesregierung den Herstellern nicht festbetragsgebundener Arzneimittel per Gesetz einen erhöhten Zwangsrabatt für die gesetzlichen Kassen verordnen und zudem ein Preismoratorium verhängen. Dadurch fürchten die privaten Versicherer einen drastischen Anstieg ihrer Arzneimittelausgaben. "Es droht eine Ausweichreaktion", meint auch der CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich. Die Pharmaindustrie werde versuchen, ihre Einbußen durch Preissteigerungen bei der PKV wieder auszugleichen. Daher sollte Hennrich zufolge auch die PKV in den Genuss der Einsparungen kommen. "Es war schon immer ein Ärgernis, dass Kosteneinsparungen primär für die gesetzliche Krankenversicherung vereinbart werden und nicht für die private Konkurrenz", sagte er. Er verwies darauf, dass die Ausgaben der PKV für Medikamente in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen seien als die der GKV.

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagte, man verfolge in ihrem Haus die Entwicklung der PKV-Arzneimittelausgaben intensiv. "Wir behalten das im Auge."

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