Prisma

Der Rauchertyp hängt von den Genen ab

Nicotin entfaltet seine Effekte im Gehirn über Aktivierung von Nicotinrezeptoren. "Nun konnte erstmals nachgewiesen werden, dass die Anzahl der gerauchten Zigaretten pro Tag durch bestimmte Variationen in Genen der Nicotinrezeptoren beeinflusst wird", erläuterte der Greifswalder Wissenschaftler Professor Hans-Jörgen Grabe, der an der Studie beteiligt war. Bislang sei man vor allem davon ausgegangen, dass das Suchtverhalten durch einen unterschiedlichen Abbau von Nicotin durch Enzyme in der Leber beeinflusst wird. In der aktuellen Studie zeigte sich jedoch, dass die unterschiedliche genetische Veranlagung dafür verantwortlich war, wie viele Zigaretten am Tag durchschnittlich konsumiert wurden. Mithilfe der Ergebnisse wollen die Studienautoren gezielt Medikamente entwickeln, die die Mechanismen an den Rezeptoren aufgreifen und darüber die Suchtanfälligkeit vermindern.
ral

 

Quelle: Liu, J. Z. et al.: Nature Genetics 2010, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/ng.572

 

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