Ernährung aktuell

Bitte weniger Salz verwenden

Wissenschaftler der Harvard School of Public Health haben angesichts der in den USA weit verbreiteten übermäßigen Kochsalzzufuhr Strategien zur Reduktion derselben gefordert. "Es ist mittlerweile eindeutig, dass wir die Kochsalzreduktion als eine der vordringlichen Gesundheitsmaßnahmen behandeln müssen", meint dazu Walter Willett, Leiter des Fachbereichs Ernährung an der Harvard School. Zwar bezieht sich die Forderung auf die USA, sie lässt sich aber auf Deutschland übertragen, denn auch bei uns wird zu viel Salz verzehrt.

Willett appelliert unter anderem an die Industrie, Ideen zu entwickeln, um den Kochsalzanteil in ihren Produkten zu reduzieren. Kochsalz, so Willett, sei ein wichtiger Grund für die in den USA immer häufiger zu beobachtende Hypertonie. Im Lauf ihres Lebens seinen neun von zehn Amerikanern davon betroffen. Eine Reduktion des täglichen Kochsalzkonsums um 35 Prozent kann Willett zufolge jährlich ca. 90.000 Leben retten und zudem Billionen US-Dollar einsparen. Um eine solche Reduktion zu erreichen, sei es allerdings erforderlich, dass Politik und Industrie an einem Strang ziehen. Mit Appellen an die Bevölkerung, weniger Kochsalz zu essen, komme man nicht mehr weiter.

Wie auch in Deutschland hat sich der Salzkonsum der US-Amerikaner in den letzten Jahrzehnten fast verdoppelt. Der tägliche Verbrauch liegt bei ca. sechs bis sieben Gramm – in Deutschland ist es etwa ebenso viel. Auch hierzulande wird daher verstärkt über Maßnahmen zur Kochsalzreduktion nachgedacht. Gesetzlich verankerte Maßnahmen wie z. B. eine Höchstmengenerlaubnis für Fertigprodukte sind bislang allerdings nicht angedacht. In den USA will man dies nun möglicherweise ändern.


ral


Quelle: Mitteilung der Harvard School of Public Health vom 20.4.2010

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