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Modellversuch soll im Sommer starten

MÜNSTER (avwl/ral). "Mindestens ein Zehntel der Arzneimittel aus dem Internet ist gefälscht", warnt Dr. Klaus Michels, Vorsitzender des Apothekerverbands Westfalen-Lippe. Apotheker und Arzneimittelhersteller wollen den Fälschern das lukrative Handwerk legen oder wenigstens erschweren und ein Erkennungssystem für Arzneimittelverpackungen entwickeln. Im Sommer soll ein Modellversuch starten.
Gescannt Apotheken sollen künftig durch Scannen der Arzneimittelpackungen erkennen können, ob es sich um Original oder Fälschung handelt.Foto: DAZ Archiv

Der deutsche Zoll beschlagnahmt immer mehr gefälschte Medikamente. Deren Menge hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht. Abhilfe sollen besondere Kennzeichnungen auf den Arzneimittelpackungen und entsprechende Codes schaffen, die auf einem Computerprogramm hinterlegt werden. Gedacht ist an die Pharmazentralnummer, die Nummer der jeweiligen Charge des Medikaments, das Verfalldatum und nicht zuletzt eine Zusatznummer, die im Zweifelsfall von einem Zufallsgenerator vergeben wird. Ein ähnliches Verfahren wird seit 2009 in Schweden getestet. Nun soll auch in Deutschland die Testphase beginnen. Wie der Apothekerverband Westfalen-Lippe mitteilt, sollen 500 Apotheken aus ganz Deutschland bei einem Modellversuch mitmachen. Die Teilnehmer können laut Michels per Scanner die Arzneipackungen auf Echtheit testen. Der Startschuss soll im Sommer erfolgen. Das Vorhaben steht und fällt aber mit der Frage, ob Pharmakonzerne dabei sein werden.

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