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Methylphenidat erhöht die neuronale Plastizität

Methylphenidat wird seit Langem zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit verordnet. Wissenschaftler der Universität in San Francisco konnten nun zeigen, dass die Substanz mehr leistet. Ihren Forschungen zufolge erhöht Methylphenidat die neuronale Plastizität und damit die Lerngeschwindigkeit.

Im Tierversuch konnten Wissenschaftler um Antonello Bonci zeigen, dass Methylphenidat die Amygdala aktiviert. Von dieser Hirnregion ist bekannt, dass sie für das Lernen und die Verarbeitung von Gefühlen wichtig ist. Wie die Forscher weiter herausfanden, bewirkt Methylphenidat in der Amygdala über den Dopaminrezeptor D2 die Fähigkeit, sich besser auf eine Sache konzentrieren zu können. Dieser Rezeptor ist jedoch nicht der einzige, an den Methylphenidat andockt. Auch ein weiterer Dopaminrezeptor, D1 genannt, wird darüber beeinflusst. Dieser Rezeptortyp fördert die Effektivität des Lernens bzw. die Lerngeschwindigkeit, indem er eine erhöhte neuronale Plastizität vermittelt. Mithilfe der Erkenntnis hoffen die Studienautoren das Verständnis für die Methylphenidat-Wirkungen verbessern zu können. ral

Quelle Tye, K. M. et al.: Nature Neurosci.: 2010, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nn.2506

 

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