Gesundheitspolitik

DAK erteilt Zuschläge

Im Juni starten die Rabattverträge über 92 Substanzen

Berlin (ks). Die DAK hat die Zuschläge für ihre Ende letzten Jahres ausgeschriebenen Substanzen erteilt: Für 92 Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen wurde mit jeweils drei Herstellern ein Rabattvertrag abgeschlossen. Abräumen konnte vor allem die Bietergemeinschaft ratiopharm/AbZ-Pharma/CT, aber auch die Novartis-Tochter 1 A Pharma erhielt eine beträchtliche Anzahl von Zuschlägen.

Die neuen Verträge, die mit insgesamt rund 60 Herstellern abgeschlossen wurden, werden ab 1. Juni wirksam. In der Apotheke besteht je Wirkstoff die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Vertragspartnern der DAK. Bei 43 Wirkstoffen ist die Bietergemeinschaft ratiopharm/AbZ-Pharma/CT zum Zuge gekommen, 1 A Pharma kommt – teilweise gemeinsam mit der Schwester Sandoz – auf 34 Zuschläge. Gut im Rennen ist auch Mylan dura mit 24 Verträgen. Winthrop, Heumann, Betapharm und Wörwag konnten zwischen zwölf und 17 Zuschläge für sich verbuchen. Der indische Konzern Teva ist mit 14 Substanzen dabei – zwei weitere Zuschläge gingen an die ebenfalls zum Unternehmen gehörende Gry GmbH, einer an AWD. Als weiterer indischer Anbieter konnte Aristo acht Zuschläge gewinnen.

Patentgeschützte Arzneien bleiben ein Problem

"Wir haben im Sinne unserer Versicherten günstige Preisvereinbarungen mit den Herstellern getroffen", erklärte DAK-Chef Herbert Rebscher vergangene Woche. Die jetzt geschlossenen Verträge decken laut DAK rund 21 Prozent ihrer Arzneimittelausgaben ab – und diese lagen im vergangenen Jahr bei insgesamt rund 3,1 Milliarden Euro. Rebscher nutzte die Bekanntgabe der Vertragsabschlüsse im Generikamarkt, um nochmals zu betonen, wie wichtig es sei, auch die Kosten für patentgeschützte Medikamente in den Griff zu bekommen: "So lange die Preise für patentgeschützte Mittel weitgehend von den Herstellern bestimmt werden und es keine wirksame Kosten-Nutzen-Bewertung gibt, werden sie Kostentreiber bleiben", sagte der DAK-Chef. Die Ausgaben für patentgeschützte Medikamente machen 58 Prozent aller Arzneimittelausgaben bei der DAK aus.

Die aktuellen Rabattverträge gelten auch für die Kooperationskassen der DAK, die HEK und die hkk. Anders als bei früheren Ausschreibungen gab es nach DAK-Angaben keine Nachprüfanträge durch unterlegene Bieter. Bei einem Wirkstoff läuft allerdings wegen eines formalen Fehlers noch die Frist zu Stellung eines Nachprüfungsantrages. Zudem gab es für eine Substanz keine wirtschaftlichen Angebote und ein zunächst ausgeschriebenes Fachlos wurde von der DAK zurückgezogen. So kommt es, dass von den ursprünglich ausgeschriebenen 95 Wirkstoffen nur 92 bezuschlagt wurden.

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