Wirtschaft

DAX etabliert sich über der 7000er-Marke

Optimisten schalten einen Gang zurück – Impulsarmer vorweihnachtlicher Handel

(hps). Trotz dem – schon fast üblichen – Störfeuer von der Eurofront konnte der DAX das Niveau von 7000 Zählern behaupten und läuft vorerst seitwärts – mit einer denkbar geringen Handelsspanne. Dennoch ist die Tendenz zum Ausbruch nach oben unverkennbar. Manche Analysten sehen den DAX deshalb bald bei 7200 Punkten.

Die Marktlage

Ein Anstieg in der Industrieproduktion und ein kräftiger Sprung beim Verarbeitenden Gewerbe in den USA hielten die Anleger letzte Woche zwar bei Laune, große Sprünge im DAX waren aber nicht mehr zu verzeichnen. Die Bücher der Großanleger seien bereits geschlossen, eine größere Rallye zum Jahresende sei eher unwahrscheinlich, hieß es am Parkett. Dennoch blieb die Grundstimmung positiv. Letzte Woche brachten neue Zinsängste in China allerdings etwas Sand ins Börsengetriebe. Die Volksrepublik verzeichnete im November eine Inflationsrate von 5,1 Prozent – die stärkste Preissteigerungsrate seit 28 Monaten. Der Anstieg basierte hauptsächlich auf einem Sprung bei den Nahrungsmittelpreisen um 11,7 Prozent auf Jahresbasis. Dennoch behielt die chinesische Notenbank die Politik der ruhigen Hand bei und der DAX rettete sich wieder über die 7000er-Linie. Hier scheint sich der DAX recht wohlzufühlen und begnügt sich bereits seit einer Woche mit einer Handelsspanne von rund 50 Punkten. Vorweihnachtliche Ruhe oder Ruhe vor dem Sturm? Tatsache ist, dass derzeit massiv Gelder aus Glattstellungen bei Anleihen frei werden. Einige Händler spekulieren daher darauf, dass das Börsenbarometer unmittelbar vor dem nächsten Schub steht.

Bulle & Bär

Trotz eines Kursanstiegs um per saldo 20 Prozent in 2009 und weitere 16 Prozent in diesem Jahr erwarten Experten auch für 2011 ein gutes Aktienjahr. Als Hauptgrund werden dabei immer wieder die niedrigen Renditen bei den Festverzinslichen und der immer noch "deutlich unterbewertete" DAX angeführt. An dieser Ausgangssituation soll sich nach Ansicht der Analysten vor dem zweiten Halbjahr 2011 auch nichts ändern.

Bis zu den Weihnachtsfeiertagen scheint sich unterdessen ein ruhiger Handel abzuzeichnen. Die Investoren können mit dem bisher Erreichten zufrieden sein. Die laufenden Umschichtungen aus Anleihen in Aktien könnten sich indes zum Jahresende hin positiv auf den DAX auswirken, da sich viele Anleger vorab entsprechend positionieren dürften. Mit Blick auf das Börsenjahr 2011 sollte der DAX zumindest bis ins Frühjahr hinein seine Aufwärtstendenz behaupten können. Liquidität ist dafür reichlich vorhanden. Gilt es also nur noch, das große Dauerthema "Eurokrise" zu bändigen. Hier zeichnet sich zumindest an der Devisenfront eine Entlastung ab. Der Euro startet die ersten Erholungsversuche und kam auch trotz angedrohter Abstufung der Spanienanleihen durch US-Ratingagenturen nicht mehr nachhaltig unter Druck. Hier könnte also bald Ruhe einkehren. Ernstzunehmende Gefahren für den DAX drohen letztlich eher von einer Wachstumsabschwächung in China, was aber auf Sicht der nächsten paar Monate kein Thema sein dürfte, selbst wenn die Notenbank mit einer Zinserhöhung kontern sollte. Inflation bedeutet Nachfrage bedingter Preisdruck – und das Wort "Nachfrage" hört die Börse gerne. Das alles klingt also nach einem freundlichen Jahresauftakt 2011.

Eckdaten zum 16. Dezember 2010 (alle Angaben ohne Gewähr)
DAX (16. 12., 11.30 h)
7030 Punkte
Dow Jones (15. 12. Schluss)
11.457 Punkte
Gold (Feinunze)
1385,45 Dollar
Tagesgeld 5000 € (Durchschnitt)
1,13%
Festgeld 3 Monate (Durchschnitt)
Bester überregionaler Anbieter mit Einlagensicherung*
0,90%
1,30% (ING-DiBa)
Festgeld 12 Monate (Durchschnitt)
Bester überregionaler Anbieter mit Einlagensicherung*
1,43%
2,00% (SWK-Bank)

*Quelle: www.festgeld.de

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