Gesundheitspolitik

Große Einbußen für Bayerns Apotheken

AMNOG kostet jede Apotheke bis zu 11.000 Euro

Berlin (lk). Das AMNOG kommt Bayerns Apotheken teuer zu stehen: Bis zu 11.000 Euro Einbußen vom Betriebsgewinn vor Steuern müssen Apotheken mit durchschnittlichem Umsatz nach einer Sonderauswertung der Treuhand Steuerberatungsgesellschaft hinnehmen. "Wir hoffen, dass so etwas nicht mehr geschieht", warnte Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV) die Politik.

Nach den Berechnungen der Treuhand, die der Generalbevollmächtigte Frank Diener am 30. November bei einem Parlamentarischen Abend der bayerischen Apotheker in Berlin vorstellte, bringt allein der auf 2,05 Euro festgeschriebene Apothekenabschlag eine Einbuße beim Betriebsergebnis in Höhe von 5300 Euro. Wegen des Taxbasiseffekts sinkt das Apothekenhonorar nochmals um 200 Euro zuzüglich eines Lagerwertverlustes von 500 Euro. Reicht der Großhandel wie angekündigt seine Margenkürzung vollständig an die Apotheken weiter, führt dies laut Diener zu einer weiteren Einbuße von 7000 Euro im Jahr. Gemessen am durchschnittlichen Betriebsergebnis vor Steuern einer typischen Apotheke in Bayern in Höhe von 73.700 Euro bedeutet dies unterm Strich eine maximale Minderung von 14,9 Prozent oder 11.000 Euro.

Nach Angaben der Treuhand werden in Bayern in diesem Jahr 33,7 Prozent der Apotheken ein unzureichendes Betriebsergebnis von bis zu 49.000 Euro erwirtschaften (plus fünf Prozent). Der Anteil der Apotheken, die rote Zahlen schreiben, bleibt danach mit gut acht Prozent in etwa unverändert. Eine typische Apotheke in Bayern arbeitet mit einem Nettoumsatz von 1,27 Millionen Euro, mit einem Wareneinsatz von 937.300 Euro, mit Personalkosten von 146.100 Euro und sonstigen Kosten von 113.000 Euro.

Beim Parlamentarischen Abend kritisierte Hubmann in Anwesenheit einiger weniger CSU-Bundestagsabgeordneten die Gesundheitsreform. "Wir sind einen solchen Umgang von der Politik nicht gewohnt", sagte der BAV-Vorsitzende. Die Belastung für die Apotheken habe mit Gerechtigkeit nichts mehr zu tun. Die Apotheker hätten in den Verhandlungen auf Dialog gesetzt, aber: "Wir wurden nicht gehört." "Bitte so nicht mehr", forderte Hubmann die Politik mit Blick auf die anstehende Reform der Apothekenbetriebsordnung zu größerer Rücksichtnahme auf. "Wir wollen in einen neuen Dialog eintreten."

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