Gesundheitspolitik

Celesio steigert Umsatz und Gewinn

Quartalsbericht: Celesio-Chef Oesterle ist optimistisch

Berlin (lk). Celesio legt positive Zahlen vor: Das Pharma-Dienstleistungsunternehmen Celesio mit Sitz in Stuttgart hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 Umsatz und den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) gesteigert. Mit diesen Zahlen bestätigte Celesio die von Börsianern erwartete Entwicklung.

Gute Geschäfte in britischen Apotheken und im deutschen Pharmagroßhandel, günstige Wechselkurseffekte sowie die vollständige Einbeziehung der Ergebnisse der brasilianischen Tochter Panpharma haben den Jahresüberschuss unter dem Strich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,2 Prozent auf 193 Mio. Euro steigen lassen, wie der Konzern in seinem Quartalsbericht ausweist. Nach Einschätzung von Experten dürften im Schlussquartal die drastischen Preissenkungen in Celesios wichtigstem Apothekenmarkt Großbritannien Spuren in der Bilanz hinterlassen.

In den ersten neun Monaten hat Celesio seinen Umsatz mit Apotheken wie Lloydspharmacy und DocMorris, dem Pharmagroßhandel und -dienstleistungen um ein Zehntel auf gut 17 Mrd. Euro gesteigert. Den mit 14 Mrd. Euro größten Anteil der Einnahmen erzielte dabei laut Celesio der Pharmagroßhandel (Pharmacy Solutions), der um 11 Prozent zulegte. Die Stuttgarter profitierten hier auch von der Konsolidierung von Panpharma sowie der belgischen Laboratoria Flandria. Das Apothekengeschäft habe mit 2,7 Mrd. Euro sechs Prozent mehr zum Konzernumsatz beigetragen als in den ersten neun Monaten des Vorjahres, hieß es. Haupttreiber seien die Apotheken vor Ort gewesen, auch wenn die Versandapotheken stärker zugelegt hätten.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdiente Celesio nach eigenen Angaben von Januar bis September 509 Mio. Euro und damit 12 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund sei auch hier die gute Ergebnisentwicklung des Pharmagroßhandels gewesen, der 19 Prozent auf 337 Mio. Euro zulegte. Trotz staatlicher Sparmaßnahmen sowie der Kosten für den Aufbau der Apothekenkette in Schweden stieg das EBITDA des Apothekengeschäfts nach Konzernangaben um sechs Prozent auf 232 Mio. Euro.

Trotz des bevorstehenden schwierigen Schlussquartals zeigte sich Celesio-Vorstandschef Fritz Oesterle optimistisch für das laufende Jahr. Die Schwaben wollen das EBITDA weiter auf 670 bis 690 Mio. Euro steigern, auch wenn das obere Ende der Spanne wohl nicht erreicht werde, hieß es. Der Schuldenberg soll auf unter zwei Milliarden Euro abgeschmolzen werden. 2015 will der Konzern mit effizienteren Prozessen, einem optimierten Angebot und Innovationen seinen Gewinn auf mehr als eine Milliarde Euro steigern.

"In den ersten neun Monaten des Jahres 2010 haben wir unser Geschäft strategisch weiterentwickelt und operativ ausgebaut. Von strategischer Bedeutung sind für uns die Gründung von DocMorris International Retail und die Erschließung nicht staatlich regulierter Geschäfte durch unser Joint Venture Medco Celesio", erklärte Oesterle.

Auch im dritten Quartal wurden wichtige Entscheidungen zur Weiterentwicklung von Celesio getroffen: Der Personal- und Marketing-Dienstleister Pharmexx wurde vollständig übernommen. Zudem wurde das Gemeinschaftsunternehmen Medco Celesio nach der Freigabe durch die Wettbewerbsbehörden im September offiziell gegründet und hat im Oktober in Deutschland sein operatives Geschäft gestartet. Der erste Vertrag mit einer Krankenkasse ist bereits unter Dach und Fach.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.