Gesundheitspolitik

IFH: Apotheker erwarten Einschränkungen für Verbraucher

Oktober-Ergebnisse der APOkix-Umfrage

(az). Müssten Apotheken aufgrund des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) drastisch Kosten senken oder sogar schließen, würde letztendlich die Qualität der Arzneimittelversorgung leiden. Zu dieser Einschätzung gelangen die deutschen Apothekerinnen und Apotheker, wie die aktuellen Ergebnisse des Apotheken-Konjunkturindex APOkix des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) zeigen. An der Oktober-Erhebung des APOkix haben sich 260 Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland beteiligt.

Vertreter der Bundesregierung fordern Einsparungen von pharmazeutischen Großhändlern und Apotheken, insgesamt 400 Millionen Euro pro Jahr. Geregelt werden soll dies über die Anpassung der Großhandelsvergütung und einer gesetzlichen Festschreibung des Kassenabschlags innerhalb des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), das bereits zum 1. Januar 2011 in Kraft treten soll. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – ABDA befürchtet angesichts der vorliegenden Entwürfe einen für viele Apothekerinnen und Apotheker existenzbedrohenden Raubbau an Apotheken.


Leistungsfähigkeit der Apotheken in Gefahr

Die deutschen Apothekerinnen und Apotheker gehen davon aus, dass sich die geplanten Änderungen der Vergütungsstrukturen auf Großhandelsebene massiv auf die Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit der Apotheken auswirken wird. In der September-Umfrage des APOkix gaben bereits neun von zehn der Befragten an, dass sich hierdurch die wirtschaftliche Situation ihrer Apotheken massiv verschlechtern werde. Die Konsequenzen trägt der Verbraucher: So erwarten 89% der im Oktober befragten Apothekerinnen und Apotheker, dass die geplante Änderung der Großhandelsvergütung eine merkliche Verminderung der Leistungsfähigkeit öffentlicher Apotheken in Deutschland zur Folge haben wird. Damit werden die anstehenden politischen Entscheidungen auch für den Verbraucher relevant. Die hohe Versorgungsqualität der Apotheken könnte in Zukunft an einigen Stellen bröckeln.

Die aktuelle Geschäftslage bewerten Apothekerinnen und Apotheker mehrheitlich (57%) als befriedigend. Rund jeder Vierte ist mit der wirtschaftlichen Situation der eigenen Apotheke zufrieden und bewertet sie als "gut". 17% sehen sich mit einer "schlechten" Geschäftslage konfrontiert. Im Vergleich zum Vormonat fällt die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Situation geringfügig besser aus. Die Turbulenzen in der Branche spiegeln sich vor allem in der Bewertung der zukünftigen Geschäftsentwicklung wider: 77% fürchten für die nächsten sechs Monate eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Lediglich rund 6% erwarten eine positive Entwicklung, 17% gehen von keinen Veränderungen aus. Die Geschäftserwartungen im Oktober fallen damit im Vergleich zum Vormonat deutlich pessimistischer aus.

Machen Sie mit beim Apotheken-Konjunkturindex


Wie geht es den deutschen Apotheken? Wie ist die Geschäftslage, wie sind die Geschäftserwartungen? Interessante Fragen, zu denen Sie monatlich Ihre Stimme abgeben können und so dazu beitragen, die Stimmung unter Deutschlands Apothekerinnen und Apothekern widerzuspiegeln. Das renommierte Kölner Institut für Handelsforschung (IfH) initiierte mit dem Apotheken-Konjunkturindex APOkix ein Stimmungsbarometer, das als verlässliches Instrument für die Messung der wirtschaftlichen Stimmung im Apothekenmarkt gelten kann.

Einmal monatlich richtet das IfH eine Kurzbefragung (drei Fragen) an Apothekerinnen und Apotheker. Erhoben werden Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen sowie die Meinung zu einer wechselnden "Frage des Monats", die sich auf aktuelle Marktthemen bezieht.

Die Teilnahme ist denkbar einfach: Gehen Sie im Internet auf die Seite www.apokix.de. Interessierte Apothekerinnen und Apotheker registrieren sich einmalig vor der ersten Teilnahme an der APOkix-Befragung. Erhoben werden ausgewählte Daten zur Apotheke und zur Person, etwa der Kammerbezirk, der Filialisierungsgrad oder die Geschäftslage. Einige Fragen sind verpflichtend, andere optional. Direkt nach Beendigung der Registrierung wird eine Bestätigungs-E-Mail mit dem persönlichen Link zur Umfrage versendet.

Die Ergebnisse der monatlichen Befragung erhält jeder Online-Teilnehmer per E-Mail. Treue Teilnehmer erhalten zudem zweimal jährlich eine Sonderauswertung, die die Ergebnisse z. B. nach Apothekengrößenklassen oder Geschäftslage darstellt.

Um die Ergebnisse in Medien und Öffentlichkeit breit zu streuen, werden die Deutsche Apotheker Zeitung, die Apotheker Zeitung und DAZ.online monatlich exklusiv berichten. Auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit erhalten die gebündelte Meinung der Apothekerschaft zeitnah.

Bei Fragen steht Ihnen auch das APOkix-Team des IfH gerne zur Verfügung. Richten Sie Ihre Frage per E-Mail an apokix@ifhkoeln.de oder wenden Sie sich unter Tel. (02 21) 94 36 07-35 an die Mitarbeiter des IfH in Köln.

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