Gesundheitspolitik

KKH Allianz schreibt 117 Wirkstoffe aus

Krankenkassen setzen weiter auf Rabattverträge

Berlin (ks). Die KKH Allianz hat am 26. Mai im EU-Amtsblatt eine weitere Rabattvertragsausschreibung veröffentlicht. Diesmal werden Vertragspartner für insgesamt 117 Wirkstoffe gesucht. Pro Wirkstoff können bis zu drei Hersteller einen Zuschlag erhalten. Die Deutsche BKK hat indessen bekannt gegeben, dass ihre Rabattverträge über 84 ausgeschriebene Wirkstoffen pünktlich zum 1. Juli starten können.

Auch die Ausschreibung der KKH Allianz folgt dem sogenannten Drei-Partner-Modell, das unter anderem schon in den Ausschreibungen der DAK und spectrumK zur Anwendung gelangte. Auch von der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See sowie der Signal Iduna IKK und IKK Nordrhein wird derzeit nach einem solchen Modell ausgeschrieben.

Die Rabattverträge sollen am 1. November starten und eine Laufzeit von zwei Jahren haben. Dabei kann der Vertrag zweimal einseitig durch die KKH-Allianz jeweils um ein weiteres Jahr verlängert werden. Der Termin zur Angebotsabgabe ist der 5. Juli 2010. Erst im März hatte die KKH Allianz Rabattverträge über 64 Wirkstoffe abgeschlossen, die zum 1. Juli starten sollen.

Ebenfalls zum 1. Juli laufen die neuen Rabattverträge der Deutschen BKK an. Wie die Kasse am 27. Mai mitteilte, stehen die 34 Vertragspartner für die 84 ausgeschriebenen Wirkstoffe nun fest. Die Kasse hatte als Novum bei der Ausschreibung der Rabattverträge die Indikationsbereiche vorgegeben. Damit sollte Problemen entgegengewirkt werden, wie sie derzeit vor allem bei den AOK-Verträgen auftauchen. Auch für Versicherte der Deutschen BKK stehen jeweils drei wirkstoffgleiche Arzneimittel zur Auswahl. Die Kasse rechnet für 2010 mit Einsparungen von 23 Mio. Euro durch die neuen Verträge. Auch die Versicherten sollen profitieren: Sie sparen bei Rabattmedikamenten die Zuzahlung.

Neue Marktdaten von Insight Health, die Pro Generika veröffentlicht hat, zeigen, dass die Rabattverträge bei den Kassen weiterhin hoch im Kurs stehen. So bestanden im März 2010 insgesamt 11.936 Rabattverträge, an denen 169 Krankenkassen und 138 pharmazeutische Unternehmer beteiligt waren. Die Anzahl der Rabattverträge nahm im Vergleich zur Vorjahresperiode um 65,7 Prozent (4304 Vereinbarungen) zu. Gegenstand dieser Verträge waren 31.587 aktive Handelsformen.

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