Gesundheitspolitik

AOK schreibt weitere zwölf Wirkstoffe aus

Berlin (ks). Die AOK hat noch einmal nachgelegt: Am 22. April veröffentlichte sie die Ausschreibung von Rabattverträgen für zwölf weitere Wirkstoffe. Mit dabei ist auch der umsatzstarke Blutgerinnungshemmer Clopidogrel. Die Verträge sollen im Oktober in Kraft treten und der AOK über ihre zweijährige Vertragslaufzeit hinweg Einsparungen in Höhe von 200 Millionen Euro einbringen.

Bereits anlässlich des Startschusses für die zum 1. April angelaufenen AOK-Rabattverträge hatte die Kasse angekündigt, dass die nächste Ausschreibung bald folgen sollte. Im Visier: Arzneimittel, deren Patentschutz kürzlich ausgelaufen ist. Neben Clopidogrel sollen folgende Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen unter Vertrag kommen: Aciclovir, Betamethason, Bezafibrat, Calciumfolinat, Clozapin, Fluvastatin, Hydrochlorothiazid + Triamteren, Lovastatin, Naproxen, Ramipril + Piretanid und Tilidin + Naloxon. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg und Chefunterhändler der AOK-Rabattverträge bezifferte das Umsatzvolumen dieser Wirkstoffe im bundesweiten AOK-System auf 280 Millionen Euro im Jahr 2009.

Die mittlerweile fünfte Rabattofferte der AOK ist seit letzter Woche im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union abrufbar. Die Pharmaunternehmen sind aufgerufen, ihre Angebote bis zum 7. Juni einzureichen. Die Ausschreibung folgt dem bewährten AOK-Muster. In jedem der fünf Gebietslose erhält jeweils ein Hersteller pro Wirkstoff den Zuschlag.

Hermann ist und bleibt überzeugt: "Mit keinem wettbewerblichen Instrument konnten bisher so hohe Einsparungen im Gesundheitswesen erzielt werden wie mit den Rabattverträgen". Die Zahlen sprächen eine eindeutige Sprache: "Wir werden bis Ende des Jahres die Milliardenmarke geknackt haben", bilanziert Hermann die seit 2007 laufenden Verträge. Die letzte Tranche für die Jahre 2010 bis 2012 begann im April dieses Jahres, einschließlich der dritten Runde (Laufzeit bis Mai 2011) sind derzeit damit insgesamt 143 Wirkstoffe mit einem Ausgabevolumen von 3,5 Milliarden Euro im AOK-System rabattiert.

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