Gesundheitspolitik

Erstmals Verlust bei der Apobank

DÜSSELDORF (cae). Die Apotheker- und Ärztebank hat im letzten Jahr aufgrund riskanter Investitionen einen Verlust von 283,1 Mio. Euro verbuchen müssen. Laut Vorstandssprecher Herbert Pfennig will die Bank sich jetzt auf das Kerngeschäft beschränken und in die Gewinnzone zurückkehren.

Pfennig, der im Juni die Nachfolge des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Günter Preuß angetreten hatte, gab den Jahresabschluss 2009 am 15. April vor Journalisten bekannt. Es ist der erste Jahresabschluss in der 107-jährigen Geschichte der Apobank, der einen Verlust ausweist. Der Grund dafür sind Abschreibungen im Portfolio strukturierter Finanzinstrumente, die seit der internationalen Immobilienkrise auch als "toxische Wertpapiere" bezeichnet werden, in Höhe von 485 Mio. Euro. Der Wert dieser riskanten Anlagen beläuft sich jetzt noch auf 4 Mrd. Euro – gegenüber 5,5 Mrd. Euro im Juni 2009. Bei einer gegenüber dem Vorjahr nahezu unveränderten Bilanzsumme von 41,3 Mrd. Euro sind dies knapp zehn Prozent. Die Kernkapitalquote der Apobank ist von 8,7 Prozent im Jahr 2008 auf 6,2 Prozent gesunken.

Wie Pfennig sagte, hat er einen "Schlussstrich unter das Thema strukturierte Finanzprodukte gezogen". Die Apobank, mit Abstand die größte deutsche Genossenschaftsbank, werde sich wieder auf das Kerngeschäft mit ihren 333.100 Kunden – 4000 mehr als im Vorjahr – konzentrieren, das der Bank 380 Mio. Euro einbrachte. Sie werde ihre Vertriebsmannschaft aufstocken und neue Filialen eröffnen, so in Berlin, Tübingen und Heidelberg. Es sei das Ziel, "das uns anvertraute Vermögen der Kunden von aktuell sieben Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro" zu erhöhen.

Die 101.176 Anteilseigner der Apobank erhalten für 2009 keine Dividende. Pfennig will sie demnächst um eine stille Einlage bitten, um die Kernkapitalquote wieder zu erhöhen. Noch in diesem Jahr soll die Apobank wieder einen Gewinn erwirtschaften und dementsprechend auch wieder eine Dividende zahlen.

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