Gesundheitspolitik

dm hält an Pharma Punkten fest

Die Pick-up-Verbotspläne der Bundesregierung sieht die Drogeriemarktkette gelassen

Berlin (ks). Bei der Drogeriemarktkette dm ist man zuversichtlich, dass die mittlerweile fast flächendeckend in den Filialen eingeführten Arzneimittel-Bestell- und Abholstellen der Europa Apotheek Venlo eine Zukunft haben werden. Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm, hält es für fraglich, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung ein Verbot für die sogenannten Pick-up-Stellen durchsetzen kann.

Die dm-Märkte freuen sich über Umsatzzuwächse: In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2009/2010 habe man in Deutschland mit einem Plus von 9 Prozent die 2-Milliarden-Grenze übersprungen, gab das Unternehmen am 14. April in Karlsruhe bekannt. Keinen maßgeblichen Anteil hieran hat sicherlich die Kooperation mit der Europa Apotheek. Harsch erklärte gegenüber der AZ, dass die Pharma Punkte "beginnend genutzt" würden. Allerdings gibt es das Angebot bereits seit 2004 – wenn auch zunächst in einigen Test-Filialen und zwischenzeitlich wegen eines Gerichtsverfahrens unterbrochen. Ende 2006 gingen die Pharma Punkte aber wieder in Betrieb, 2008 segnete sie das Bundesverwaltungsgericht als zulässig ab. Seitdem schritt die Ausweitung des Angebots auf nunmehr fast alle der knapp 1150 deutschen dm-Filialen voran. Dennoch scheint das Angebot bis heute nicht beim Kunden angekommen zu sein. "Der Start läuft bei neuen Dingen immer langsam", erklärt Harsch. Dies sei auch schon so gewesen, als dm 1986 das Naturkost-Sortiment Alnatura eingeführt habe – heute ein Kassenschlager in den Filialen. Und so glaubt Harsch auch an die perspektivische Entwicklung der Pharma Punkte.

Dass die Bundesregierung den Arzneimittel-Terminals bald ein Ende bereiten könnte, erwartet der dm-Geschäftsführer nicht. Ein Pick-up- Verbot sei sicherlich nicht so einfach durchzusetzen, wie es sich die Dienststellen dachten, als sie es aus "Protektionismus" ersonnen haben, sagte Harsch gegenüber der AZ. Es sei verfassungsrechtlich bedenklich – das räumten auch jene ein, die sich für ein Verbot des Arzneimittel-Versandhandels eingesetzt hatten.

Was auch immer passiert: Verschmerzen könnte dm ein Aus der Pharma Punkte sicherlich.

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