Wirtschaft

DAX auf den Spuren der Wall Street

DAX-Anleger wollen das alte Jahreshoch knacken

(hps). Die Rettung Griechenlands entwickelt sich zum europäischen Drama, doch die Anleger nehmen es gelassen. Egal ob Internationaler Währungsfonds oder doch die EU, die Anleger sind sich sicher, dass das Thema bald von der Agenda verschwinden wird und danach einem weiteren DAX-Anstieg nichts mehr im Wege stehen sollte. Wenn die Wall Street mitmacht …

Während die US-Indices immer neue Jahresrekorde aufstellen, läuft der DAX seiner Hochform hinterher. Für das deutsche Aktienbarometer stellt sich der Weg nach oben als Hürdenlauf dar. Kaum scheint ein Hindernis überwunden, hadert der Markt auch schon mit dem nächsten. Konkret: Das Thema Griechenland haben die Marktteilnehmer mehr schlecht als recht verdaut, da bringt die Bonitätsabstufung Portugals die Akteure erneut ins Schleudern. Und möglicherweise sei dies erst der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Herabstufungen, wird befürchtet. Dennoch dominieren die Optimisten die Szene. Der DAX sei ein Nachzügler, der eben etwas länger brauche, meint die Mehrheit der Experten. Nach einem nachhaltigen Sprung über das bisherige Hoch bei 6094 Punkten sei der Weg dann wieder frei in Richtung 6200 bis 6400 DAX-Punkte. Als Grund werden die anstehende Dividendensaison und die geplanten Börsengänge angeführt. Letztere könnten sich dabei als "Eisbrecher" für den Gesamtmarkt erweisen, meint die Landesbank Baden-Württemberg, die daraus allgemein einen gesteigerten Risikoappetit der Anleger ableitet. Die Börsenumsätze sind insgesamt allerdings gering. Man hangelt sich von einer charttechnischen Hürde zur nächsten, ohne dabei auf wirklich stichhaltige Argumente für den Anstieg verweisen zu können.

Bulle & Bär

"The trend is your friend", so lautet eine alte Börsenweisheit und zugleich das gegenwärtige Motto der Optimisten, die ihre Gewinne weiterlaufen lassen wollen. Immerhin: Die niedrigen Börsenumsätze sind beklagenswert, erwiesen sich aber für die Weltbörsen bislang nicht als Hindernis auf dem Weg nach oben. Für die Optimisten spricht auch, dass die Kauflaune der Anleger weder durch die Bonitätsabstufung Portugals, noch durch den neuerlichen Schwächeanfall des Euro in Mitleidenschaft gezogen wurde. Vielmehr leiten nun viele aus dem starken Dollar bessere Exportchancen für europäische Unternehmen ab – und machen aus der Not eine Tugend. Somit dürfte der DAX am Ende doch noch der Wall Street nachspurten. Womit sich die Frage stellt: Wie geht es an der Leitbörse jenseits des Atlantiks weiter? Die Charttechniker der BHF-Bank sehen die Weltbörsen wegen des zauderhaften Aufwärtstrends generell in einer sich anbahnenden Topbildungsphase, der dann eine kräftige Korrektur folgen soll. Dass für die Bullen bald der letzte Vorhang fällt, darauf könnte auch der extreme Optimismus am Optionsmarkt hindeuten. Demnach verzichten die Profis weitgehend auf Positionsabsicherungen durch den Kauf von Puts. Anlegerzeitschriften in den USA ermittelten letzte Woche unter den Aktionären einen Anteil von 48,9% an Optimisten – das sind fast so viele wie im Januar 2010, als die Indices weltweit auf Tauchstation gingen. Aus fundamentaler Sicht lässt sich anfügen, dass in den USA in den nächsten Monaten zahlreiche staatliche Stützungsmaßnahmen auslaufen werden. Die Regierungen gehen auf Sparkurs und die Wirtschaft wird dann auf sich gestellt sein. Und dieses pessimistische Szenario hat prominente Fürsprecher: Die Herrn Gross und El-Erian von Pimco, dem einflussreichsten und erfolgreichsten privaten Finanzunternehmen der Welt, glauben weder an einen reibungslosen Übergang zu einem von der privaten Wirtschaft getriebenen Wachstum noch an die These, die Emerging Markets könnten mit ihrer Wachstumsdynamik den Rest der Weltwirtschaft antreiben. Dagegen glauben sie an fallende Börsenkurse.

Eckdaten zum 25. März 2010 (alle Angaben ohne Gewähr)
DAX (25. 3., 11.50 h)
6075 Punkte
Dow Jones (24. 3. Schluss)
10.836 Punkte
Gold (Feinunze)
1092,55 Dollar
Tagesgeld 5000 € (Durchschnitt)
1,17%
Festgeld 3 Monate (Durchschnitt)
Bester überregionaler Anbieter mit Einlagensicherung*
0,85%
1,60% (Netbank AG)
Festgeld 12 Monate (Durchschnitt)
Beste überregionale Anbieter mit Einlagensicherung*
1,34%
1,60% (Mercedes-B. Bank, Volkswagenbank)

*Quelle: www.festgeld.de

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