Gesundheitspolitik

PKV trotzt der Krise

Arzneimittelausgaben bereiten auch den Privaten Sorgen

Berlin (lk). Trotz Wirtschaftskrise und steigender Ausgaben ist die private Krankenversicherung (PKV) offensichtlich gut durch das Jahr 2009 gekommen. Wie der PKV-Verband am 17. März mitteilte, konnten die Alterungsrückstellungen 2009 um 10 Mrd. auf jetzt 144 Mrd. Euro gesteigert werden. Dies entspreche einem Anstieg von 7,5% gegenüber 2008 und zeige, wie robust die Branche auch in der aktuellen Wirtschaftskrise aufgestellt sei.

Gewachsen ist im vergangenen Jahr trotz ungünstiger Rahmenbedingungen die Zahl der PKV-Versicherten. Zum Jahresende 2009 waren rund 8,81 Millionen Menschen vollversichert. Das entspricht einem Plus von 2% gegenüber dem Vorjahr. Hinzu kommen 21,71 Millionen Zusatzversicherungen – ein Plus von 3,5% oder 730.000 Policen.

Die Pflegezusatzversicherung verzeichnete 2009 nach Angaben des PKV-Verbands einen Zuwachs um 165.100 Personen (+ 12,5%). Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Absicherung für den Pflegefall rücke also ins Bewusstsein der Menschen, so PKV-Chef Reinhold Schulte. Allerdings werde bezogen auf die Gesamtbevölkerung nach wie vor nur eine niedrige Absicherungsquote erreicht.

Wie die GKV muss auch die PKV einen deutlichen Kostenanstieg hinnehmen: Die ausgezahlten Versicherungsleistungen für die Krankenversicherung haben sich auf 20,45 Mrd. Euro erhöht (+ 4,6%). Dieser überproportionale Kostenanstieg dürfe in Zukunft nicht ungebremst so weitergehen, sagte Schulte. Die PKV fordert umfassende Vertragskompetenzen, um in Verhandlungen mit allen Leistungserbringern eintreten zu können. Schulte: "Wir wollen und müssen wesentlich stärker Einfluss auf die Qualität und die damit verbundenen Mengen und Preise der Gesundheitsleistungen nehmen." Überproportional gestiegen sind 2009 vor allem die Arzneimittelausgaben. Die exakten Zahlen für die einzelnen Leistungssektoren liegen dem Verband aber noch nicht vor.

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