Prisma

Geld fürs Nichtrauchen

In Deutschland ist gerade wieder darüber diskutiert worden, ob sich durch eine Erhöhung der Tabaksteuer der Anteil der Nichtraucher erhöhen ließe. Einen anderen Weg ging man in den USA. Mitarbeiter des US-Konzerns General Electric erhielten im Rahmen einer Studie Geld dafür, wenn sie mit dem Rauchen aufhörten. Der Erfolg spricht für die Methode.

Einhundert US-Dollar erhielten General-Electric-Mitarbeiter, wenn sie an einem Kurs zur Raucherentwöhnung teilnahmen. Weitere 250 Dollar gab es, wenn ein nach sechs Monaten durchgeführter Cotinintest negativ ausfiel und noch einmal 400 Dollar, wenn auch ein zweiter, nach weiteren sechs Monaten durchgeführter, Cotinintest negativ war. Insgesamt wurde eine erfolgreiche Raucherentwöhnung also mit 750 US-Dollar belohnt. Der finanzielle Anreiz führte zu einer Erfolgsquote von 14,7 Prozent Nichtrauchern bei Studienende. Nach 1,5 Jahren waren noch 9,4 Prozent davon Nichtraucher. In einer Vergleichsgruppe, die ohne "Entlohnung" zum Nicotinentzug motiviert werden sollte, betrug die Abstinenzrate dagegen nur fünf Prozent. Der Geldsegen verdreifachte somit die Chance, Raucher zu entwöhnen.

Für General Electric bedeutete die Teilnahme an der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Wharton School in Philadelphia durchgeführt wurde, zunächst zwar eine größere Investition. Langfristig könnte sich diese jedoch auszahlen, da nichtrauchende Mitarbeiter im Schnitt seltener krank sind und auch eine höhere Produktivität haben. Der Konzern will daher angeblich prüfen, ob er das Programm nicht allen seinen Mitarbeitern anbieten soll. ral

Quelle: Volpp, K. et al.: New Engl. J. Med. 2009; 360: 699–709

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