Arzneimittel und Therapie

Brustkrebsrisiko sinkt nach Hormonersatztherapie

Die soeben veröffentlichten Ergebnisse der WHI-Beobachtungsstudie bestätigen erneut einen Zusammenhang zwischen Hormonersatztherapie und Brustkrebs. Sie zeigen, dass durch Absetzen der Hormonersatztherapie das Brustkrebsrisiko schnell gesenkt wird, unabhängig davon, wie häufig eine Mammographie durchgeführt wurde.

Der Stopp der WHI-Studie im Jahr 2002 führte weltweit zu einer Abkehr von der Hormonersatztherapie. In den USA sanken die Verordnungszahlen innerhalb von drei Jahren von 60 Millionen pro Jahr auf 20 Millionen pro Jahr. Parallel dazu nahm die Brustkrebsinzidenz ab. Seitdem wird darüber gestritten, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen Hormonersatztherapie und der Brustkrebsinzidenz gibt. So wurde immer wieder argumentiert, dass eine nachlassende Akzeptanz der Mammographie zu weniger Diagnosen geführt haben könnte. Den Ergebnissen der jetzt veröffentlichten WHI-Beobachtungsstudie zufolge ist die Brustkrebsinzidenz jedoch unabhängig von der Mammographie-Frequenz gesunken. Die Studie bestätigt darüber hinaus einen engen Zusammenhang zwischen der Dauer der Hormonersatztherapie und dem Brustkrebsrisiko. Je länger die Frauen mit 0,625 mg konjugiertem equinem Estrogen und 2,5 mg Medroxyprogesteron behandelt wurden, umso höher war ihr Brustkrebsrisiko. Doch mit Absetzen der Hormonersatztherapie fiel es innerhalb von 2,5 Jahren wieder auf das Normalniveau ab.

 

Quelle
Chlebowski RT et al.: Breast Cancer after Use of Estrogen plus Progestin in Postmenopausal Women. N Engl J Med 2009; 360: 573 – 587.

 

du

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