Prisma

Stammzellen helfen Patienten nach Herzinfarkt

Adulte Stammzellen können dazu beitragen, durch einen Infarkt beschädigtes Herzgewebe zu regenerieren. Die Zellen unterstützen die Bildung neuer Blutgefäße und darüber den Transport von Sauerstoff zum Herzen. Das ist das Ergebnis einer Phase-1-Studie, die in der Dezemberausgabe der Fachzeitschrift "Journal of the American College of Cardiology" veröffentlicht wurde.
Bessere Regeneration Bei einem Infarkt zerstörtes Herzgewebe lässt sich mit Stammzellen offenbar besser regenerieren.
Foto: Boehringer Ingelheim

In die an insgesamt zehn US-amerikanischen Herzzentren durchgeführte doppelblinde und placebokontrollierte Studie waren 53 Patienten eingeschlossen, die innerhalb zehn Tage vor Studienbeginn einen Herzinfarkt erlitten hatten. Sie erhielten mesenchymale Stammzellen, die aus dem Knochenmark gesunder Spender stammten oder Placebo. Die Regeneration des Herzgewebes wurde anhand Magnetresonanztomografie und Echokardiogramm ermittelt. Die Verumgruppe schnitt dabei deutlich besser ab. Sechs Monate nach der Behandlung hatten die Patienten, die die Stammzellen erhalten hatten, eine höhere Lebensqualität, waren in der Lage, mit jedem Herzschlag mehr Blut zu transportieren und wiesen um 75% weniger Arrhythmien auf. Unerwünschte Wirkungen der Stammzelltherapie wurden nicht beobachtet.

Die Studienautoren halten die Stammzellen nicht nur wegen der nun beobachteten guten Wirksamkeit und Verträglichkeit, sondern auch wegen ihrer einfachen Handhabung für vielversprechend. Die Zellen erfordern keine Gewebetypisierung und lösen keine Immunantwort aus und sind daher für alle Patienten gleichermaßen geeignet. Sie könnten künftig standardmäßig nach einem Herzinfarkt injiziert werden – sollten sich die positiven Resultate in größeren Studien bestätigen. ral

Quelle: Schaer, G. et al.: J. Am. Coll. Cardiol., Ausgabe vom 8. Dezember 2009

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