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Nur 25 Kassen bleiben übrig

Die Landschaft der gesetzlichen Krankenkassen "dünnt" bereits seit Längerem zunehmend aus. Derzeit gibt es noch 184 Einzelunternehmen. Wie die künftige Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Birgit Fischer, im Interview mit der Wirtschaftswoche online sagte, dürften "auf lange Sicht nur 25 bis 30 Kassen überleben".
Birgit Fischer
Foto: Barmer

Nur große Kassen könnten gegenüber Ärzten, Kliniken und der Pharmsbranche mit dem nötigen Spezialwissen und einer genügenden Marktmacht auftreten, begründete Fischer ihre Einschätzung. Vonseiten der Politik forderte sie mehr Planungssicherheit, um weiter investieren zu können. Fischer kritisierte, dass "in Berlin wichtige Entscheidungen auf die lange Bank geschoben" würden. So habe z. B. ihr eigenes Unternehmen noch keinerlei Klarheit über die Rahmenbedingungen für 2010.

Um steigende Kassenbeiträge zu verhindern, ist es aus Sicht von Fischer notwendig, zunächst die Wirtschaftlichkeitsreserven zu heben, die es im System noch gebe. Dazu sei mehr Wettbewerb unter den Anbietern medizinischer Leistungen notwendig und eine bessere Vernetzung von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern. Weiterhin forderte Fischer einen Innovationsfonds, in den auch Gelder des Forschungs- und des Wirtschaftsministeriums fließen. "Das gesamte Versorgungsmanagement muss durchdacht werden", so Fischer. In der Kopfpauschale sieht sie dagegen kein geeignetes Instrument, um mehr Geld in die Kassen zu spülen: "Im Gegenteil, das läuft auf eine Kostensteigerung hinaus."

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