Prisma

Immunzellen besitzen eine innere Uhr

In den Fresszellen des Immunsystems, den Makrophagen, tickt eine innere Uhr, die unter anderem für die zeitliche Steuerung von Entzündungsreaktionen zuständig ist.

In die Zellen des Immunsystems können Zerfallsprodukte von Bakterien, sogenannte Endotoxine, gelangen. Sie rufen Entzündungsreaktionen hervor. Makrophagen regulieren diese Reaktionen. Sie erkennen die fremden Strukturen der Endotoxine, umschließen sie und bauen sie ab. Wie die Aktivität der Abwehrzellen von der Tageszeit abhängt, haben Wissenschaftler der Berliner Charité jetzt anhand von Maus-Makrophagen untersucht. Diese wurden gentechnisch mit dem Leuchtkäferenzym Luciferase ausgestattet, das die Aktivität der Gene in Helligkeit übersetzt. Die Forscher fanden heraus, dass die Aktivität der Makrophagen-Gene schwankt und einem Rhythmus folgt. Zudem zeigte sich, dass unterschiedliche Gene zu unterschiedlichen Tageszeiten besonders aktiv sind. Durch solche Rhythmen schwanken die Beschwerden, die Patienten mit Rheuma und Asthma in ihrem Tagesablauf verspüren. Die Studie hilft damit zu verstehen, wie das Immunsystem zu den verschiedenen Tageszeiten arbeitet. hel

Quelle: Keller, M. et al. Proc. Natl. Acad. Sci., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1073/pnas.0909471106

Das könnte Sie auch interessieren

Makrophagen verlieren galvanotaktische Orientierung

Hinterhältige Salmonellen

Ein Probiotikum soll zirrhotische Patienten vor Infektionen schützen

Lactobazillen für die Schrumpfleber

Chance für neuartige antivirale Therapieformen

Wie können Coronaviren Artenschranken überwinden?

Krebstherapie nach der inneren Uhr

Stimmt das Timing?

Autoimmunerkrankungen

Wie Viren zu Diabetes führen

Neue Wege in der Parkinsontherapie

Hustenlöser gegen das Zittern

Mehr als Antibiotika

Kationische Peptide

Warum ist das Pestbakterium so gefährlich?

Wir lagen vor Madagaskar …

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.