Arzneimittel und Therapie

Erster elektronischer Injektor für die Interferon-beta-Therapie

Die Therapie der multiplen Sklerose mit Beta-Interferonen erfordert vom Patienten mehrmals wöchentliche Injektionen. Mit RebiSmart™ steht nun der erste elektronische Injektor zur Verfügung. Er soll die Selbstinjektion von Interferon beta-1a erleichtern und die für die Dauertherapie notwendige Patientencompliance fördern.
Die elektronische Injektionshilfe soll Patienten mit multipler Sklerose den Alltag erleichtern.

Knapp 70% der Patienten mit multipler Sklerose nutzen für die Applikation von Interferon beta-1a (Rebif®) einen Injektor. Lediglich 22% verwenden eine Fertigspritze. Mit dieser elektronischen Injektionshilfe wird eine voreingestellte Dosis Interferon Beta-1a subkutan appliziert.

Eine offene multizentrische Phase-IIIb-Studie an etwa 100 Frauen und Männern, die seit mindestens drei Monaten an einer schubförmigen multiplen Sklerose erkrankt waren, untersuchte, wie hoch die Akzeptanz des neuen RebiSmart™ ist. Die Probanden injizierten Interferon beta-1a über zwölf Wochen mit dem elektronischen Injektor und kamen ganz überwiegend zu dem Urteil, dass die Applikationshilfe sehr gut oder gut geeignet (92%) und einfach zu bedienen ist (95%). Hautreaktionen wie Schwellung. Rötung oder Schmerzen, wurden mehrheitlich als nicht vorhanden oder milde angegeben.

Sicher durch die Injektion

Geschätzt wurde von den Patienten auch die Funktionalität des Injektors: 80 bis 95% beurteilten die Eigenschaften und Funktionen als nützlich und hilfreich. Zu diesen Funktionen gehören eine interaktive und bildschirmgeführte Nutzerführung sowie akustische Signale, die den Patienten durch den Injektionsvorgang führen. Es werden sterile Einmalnadeln verwendet, die nicht direkt sichtbar sind. Injektionstiefe und Injektionsgeschwindigkeit können individuell eingestellt werden. Ein Sensor erkennt, ob der Injektor richtig auf der Haut aufgesetzt ist und signalisiert das durch eine grün aufleuchtende Injektionstaste. Zusammen mit der Mehrfachdosis-Patrone, die den Medikamentenvorrat für eine Woche enthält und bis zu 14 Tage ohne Kühlung auskommt, erleichtert er die Integration der regelmäßigen Applikation in den Alltag des Patienten. Fazit des Neurologen Dr. Wolfgang Elias, Hamburg, der die Studie begleitete: "Durch die nachhaltig verbesserte Verträglichkeit liefert die elektronische Injektionshilfe einen wesentlichen Beitrag für eine höhere Therapieakzeptanz und damit zu einer langfristigen Adhärenz."

 

Quelle

Dr. Wolfgang Elias, Hamburg: "Smart in die Zukunft: der erste elektronische Injektor in der MS-Therapie", Nürnberg, 25. September 2009, veranstaltet von der Merck Pharma GmbH / Serono GmbH, Darmstadt. 

 


Apothekerin Dr. Beate Fessler

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