Prisma

Bei Herzschwäche auf Eisen achten

Schwere Erkrankungen wie Tumoren, Lungen- oder Nierenleiden gehen häufig mit einem Eisenmangel und einer dadurch bedingten Anämie einher. Den Betroffenen wird das Spurenelement dann in der Regel intravenös zugeführt. Eine Gruppe Wissenschaftler der Berliner Charité fand nun heraus, dass auch Patienten mit Herzschwäche von intravenösem Eisen profitieren – unabhängig davon, ob eine Anämie vorliegt oder nicht.

Eine Eisenmangel-Anämie macht sich durch körperliche Schwäche, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Ohnmachtsanfälle und Schlaflosigkeit bemerkbar. Davon betroffene Patienten bekommen Eisen – je nach Ausmaß der Anämie – oral oder per Injektion verabreicht. Im Rahmen einer Studie untersuchten Forscher nun rund 460 Patienten, die Symptome einer chronisch verminderten Pumpfunktion des Herzens zeigten und über zu wenig Eisen im Blut verfügten. Zwei Drittel der Betroffenen wurden anschließend mit dem Wirkstoff Ferric Carboximaltose therapiert, die anderen erhielten ein Placebo-Präparat. Bereits nach vier Wochen zeigten sich eindeutige Resultate. Noch einmal zwanzig Wochen später berichtete die Hälfte der mit Eisen Therapierten über ein merklich besseres Befinden. Sie waren weniger kurzatmig als die Teilnehmer der Placebogruppe und konnten innerhalb von sechs Minuten etwa 35 Meter weiter laufen. Sie verspürten auch insgesamt eine bessere Lebensqualität. Unter den Nicht-Behandelten erlebten nur etwa 30 Prozent einen Rückgang ihrer Beschwerden.

Nach Angaben der Wissenschaftler scheint die Eisentherapie gut verträglich. Angesichts der Erfolge raten sie daher Patienten mit Herzschwäche, ihren Eisenspiegel testen zu lassen und bei Mangelerscheinungen mit dem Arzt über eine intravenöse Supplementierung des Eisens zu sprechen. war

Quelle: Anker, S. D. et al.: N. Engl. J. Med. 2009, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1056/NEJMoa0908355

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