Prisma

Jenseits des Körpers

Chirurgen der Heidelberger Universitätsklinik ist es mit der sogenannten "Ante-Situ Resektion" gelungen, die Leber eines Patienten außerhalb des Bauchraums von einem Tumor zu befreien.

Der 60-jährige Mann litt an einem Leberkarzinom, das auf normalem Wege nicht hätte operiert werden können. Mehr als 70 Prozent des Organs waren mit dem Karzinom befallen – die Chance zu überleben, stand äußerst schlecht. Mit herkömmlichen Techniken lassen sich derart ausgedehnte Tumoren kaum entfernen. Meist ist die Zeitspanne nicht ausreichend, da das Gewebe innerhalb von 30 bis 45 Minuten entnommen werden muss. Bei der "Ante-Situ Resektion" wird die Leber aus dem Bauchraum entnommen, vorübergehend von der Blutversorgung abgekoppelt und mit einer kalten Lösung durchspült. Dadurch erhält das Organ eine größere Beweglichkeit und toleriert Sauerstoffmangel besser, so dass das Zeitfenster für den Eingriff auf vier bis fünf Stunden steigt. Dem Patienten konnten nach dem Eingriff wieder zwei gesunde Lebersegmente eingepflanzt werden, aus denen sich bis zu 85 Prozent des ursprünglichen Gewebes regenerieren können. war


Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum Heidelberg, Nr. 192/2009

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