Prisma

Warum Affen nicht reden können

Amerikanische Forscher sind dem Geheimnis der menschlichen Sprache ein Stück näher gekommen. Beim Vergleich von Mensch und Schimpanse entdeckten sie, dass ein Gen der Gehirnentwicklung zwar sehr ähnlich aufgebaut ist, aber anders arbeitet.

Bei dem betreffenden Gen handelt es sich um FOXP2, ein Steuerungsgen, das zur An- und Abschaltung anderer Gene führt. Es ist sowohl beim Menschen als auch beim Schimpansen anzutreffen und gilt als "Sprachgen", da Veränderungen mit Sprachstörungen einhergehen. In einem Versuch, bei dem zu kultivierten Nervenzellen einmal die menschliche und einmal die Schimpansenversion von FOXP2 gegeben wurde, stellten Forscher um Daniel Geschwind fest, dass die beiden Versionen – trotz fast identischem Aufbau – unterschiedliche genetische Netzwerke regulieren. In Anwesenheit des menschlichen Gens waren 61 weitere Gene aktiver als bei Vorliegen des Affengens. Die Studiendurchführenden gehen davon aus, dass dieser Unterschied einen wesentlichen Beitrag für das menschliche Sprachvermögen leistet. Da Sprache etwas sehr Komplexes ist, dürften aber noch weitere Gene eine Rolle spielen. ral

Quelle: Konopka, G. et al.: Nature 2009; 462: 213 –216

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