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Ungleiche Studienförderung

Unter der Schlagzeile "Wer hat, dem wird gegeben" berichtete die ZEIT über eine Studie zur sozialen Herkunft der rund 20.000 Empfänger von Begabtenstipendien. Ergebnis: Nicht einmal jeder zehnte Stipendiat kommt aus "niedrigem" sozialem Milieu, mehr als die Hälfte hat eine "hohe soziale Herkunft".

132 Millionen Euro Steuergelder werden jährlich über elf Stiftungen als Begabtenstipendien vergeben. Bei der Studienstiftung des deutschen Volkes, die allein rund 10.000 Stipendien vergibt, denkt man inzwischen über eine Sozialquote nach. Dort kommen bislang nur 5% der Stipendiaten aus Elternhäusern mit niedrigem sozialen Status (Bildung und Beruf der Eltern), 14% haben mittleren Sozialstatus, 18% gehobenen und 64% hohen Sozialstatus. Bei der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung betragen die Anteile: 28% (niedrig), 29% (mittel), 22% (gehoben), 21% (hoch).

In der Studienförderung sind Männer und Frauen nahezu gleich stark vertreten.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan hält eine stärkere Förderung von Studierenden aus bildungsfernen Elternhäusern für wünschenswert.

 

Quellen 

DIE ZEIT Nr. 40, 24. 09. 2009; www.zeit.de/2009/40/C-Begabtenfoerderung. 

Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS): Elke Middendorff / Wolfgang Isserstedt / Maren Kandulla: Das soziale Profil in der Begabtenförderung. Ergebnisse einer Online-Befragung unter allen Geförderten der elf Begabtenförderungswerke im Oktober 2008.

 


Dr. Sigrid Joachimsthaler

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