Prisma

Molekülen bei der Arbeit zusehen

Berliner Forscher wollen spezielle Oberflächenmoleküle von Immunzellen gezielt mit einem Biosensor aus "Molekülkäfigen" markieren, die das Edelgas Xenon enthalten. Auf diese Weise sollen die immunologisch wichtigen Moleküle in lebenden Zellen mithilfe der Magnetresonanztomografie sichtbar gemacht werden. Die Technik soll später in der Diagnostik von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden.
Da tut sich was Berliner Forscher wollen neue Erkenntnisse zu Autoimmunerkrankungen via MRT erhalten.

Foto: www.siemens.com

Bei Autoimmunkrankheiten wie rheumatoider Arthritis oder multipler Sklerose reagiert das Immunsystem irrtümlich gegen körpereigenes Gewebe. Die Folge sind starke Entzündungsreaktionen. Jetzt soll zur Untersuchung dieser Erkrankungen die Magnetresonanztomografie um ein innovatives Verfahren erweitert werden. Ein Biosensor soll spezielle Oberflächenmoleküle von Immunzellen gezielt markieren. Dieser Sensor besteht aus "Molekülkäfigen", die das Edelgas Xenon enthalten. Da Xenon durch die Magnetresonanztomografie mit hoher Empfindlichkeit sichtbar gemacht werden kann, sollen auf diese Weise die immunologisch wichtigen Moleküle direkt in lebenden Zellen und im Mausmodell beobachtet werden.

Die Arbeitsgruppe von Dr. Christian Freund vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie/FU Berlin gehört zu den Gewinnern des Innovationswettbewerbes Medizintechnik des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Wissenschaftler wollen gemeinsam mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt eine Methode entwickeln, mit der sie immunologisch relevante Biomoleküle mithilfe der Magnetresonanztomografie im Organismus auch in sehr geringen Konzentrationen sichtbar machen können. hel


Quelle: Pressemeldung des Forschungsverbundes Berlin e.V., 29. Oktober 2009

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