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Wechselwirkungen rasch erkennen

Uwe Gröber

Interaktionen – Arzneimittel und Mikronährstoffe

XV, 184 Seiten. 22 Euro.

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2009.

ISBN 978-3-8047-2375-7

Mikronährstoffexperte Apotheker Uwe Gröber hat ein kleinformatiges Buch zur schnellen Orientierung über Interaktionen zwischen Arzneimitteln und dem körpereigenen Mikronährstoffhaushalt verfasst. Es ist in die drei Teile A, B und C aufgeteilt.

Teil A beschreibt mögliche Interaktionen zwischen Arzneistoffen und Mikronährstoffen (sehr übersichtliches Schaubild!), wobei der Autor ausdrücklich auf die "breite Grauzone arznei-stoffinduzierter Störungen des Mikronährstoffhaushalts" aufmerksam macht, "die sich nur selten durch manifeste Mangelsymptome zu erkennen geben", sondern "vielmehr durch die unspezifischen Befindlichkeitsstörungen eines latenten Mikronährstoffmangels". Dieser äußert sich "durch Appetitlosigkeit, allgemeine Schwäche, Lern- und Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität und erhöhte Infekt- oder Stressanfälligkeit".

Besonders intensiv geht der Autor hier auf die ältere Generation ein. Für die Beratungspraxis bedeutet dies, den Rat suchenden Kunden bzw. Patienten zunächst nach seiner Medikation, besonders nach seiner Dauermedikation, zu fragen.

Teil B beschreibt in Kurzform die speziellen Interaktionen, alphabetisch geordnet nach Indikationsgruppen. So beginnt dieser umfangreichste Teil des Buches mit der Gruppe der Analgetika. Den Anfang macht Acetylsalicylsäure, die nicht nur im Alphabet an erster Stelle steht. Als populärster Arzneistoff mit der wahrscheinlich größten Einnahmehäufigkeit zählt sie hier mit drei Interaktionen nicht gerade zu den vernachlässigbaren Kapiteln in diesem Buch.

Beschrieben sind hier Interaktionen mit Folsäure/Vitamin B12 und auch Eisen, als Wechselwirkungen bei der Resorption, gekennzeichnet mit einem "R" für "Interaktion bei der Resorption". Nach dem Mechanismus werden die Folgen der Interaktion erwähnt, unter Angabe der entsprechenden Laborparameter. Unter "Hinweis" wird auf die Einflussfaktoren eingegangen. Es folgen Präparateempfehlungen, sowie eine Aufzählung anderer betroffener Arzneistoffe. Die dritte Wechselwirkung, die ASS eingehen kann, besteht mit Vitamin C. Diese Interaktion ist gekennzeichnet durch ein "E" für "Interaktion bei der Exkretion". Im Anschluss werden wieder "Folgen", "Hinweise", "Präparateempfehlungen" und "Betroffene Arzneistoffe" in Stichworten erwähnt.

Insgesamt sind nach diesem Schema mehr als 120 Interaktionen beschrieben. Neben der Überschrift steht jeweils der Kennbuchstabe für die Art der Wechselwirkung ("Antagonismus", "Interaktion bei der Exkretion", "Interaktion beim Metabolismus", "Verstärkung der Nebenwirkung", "Interaktion bei der Resorption" und "Synergismus").

In gleicher Weise führt das Buch durch sämtliche Indikations- bzw. Arzneistoffgruppen, die relevante Interaktionen mit Mikronährstoffen eingehen: von "A" wie Analgetika über "D" wie Diuretika, "P" wie Psychopharmaka bis zu "Z" wie Zytostatika. Wobei das Kapitel "Zytostatika" aus dem ursprünglichen Buch "Arzneimittel und Mikronährstoffe – Medikationsorientierte Supplementierung" für die Beratung von Krebspatienten unerlässlich ist.

Teil C besteht aus einer Tabelle der besprochenen Arzneistoffe mit entsprechenden Handelspräparaten, und der Angabe, in welchem Kapitel die Arzneistoffe besprochen werden. So kann man in der Situation des Beratungsgespräches innerhalb kürzester Zeit fündig werden. Die übersichtliche Gestaltung führt das Auge direkt zu den gesuchten Angaben, die Kürze der Ausführungen macht eine schnelle Orientierung möglich.

Insgesamt dient dieses praktische Buch im Kitteltaschenformat der schnellen Orientierung, es ist äußerst hilfreich im Apotheken- bzw. Praxisalltag. Der Benutzer ist damit imstande, das Beratungsgespräch um wichtige Informationen zu ergänzen, die dem Kunden bzw. Patienten zu mehr Lebensqualität verhelfen. Dem Apotheker ist es möglich, sich einmal mehr als Arzneimittelfachmann darzustellen, der einer "Pick-up-Stelle" sein umfangreiches pharmazeutisches Wissen entgegensetzen kann. Zudem versetzt es ihn in die Lage, nicht nur ethisch einwandfreie, sondern auch pharmazeutisch notwendige Zusatzempfehlungen auszusprechen. Und letztendlich kann der Einsatz von Mikronährstoffen auch helfen, Arzneimittel einzusparen!


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Barbara Lehmeyer, Dietenhofen

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