DAZ aktuell

Warnung vor Lohndumping und Fachkräftemangel

LEIPZIG/HAMBURG (adexa/daz). Ende September trafen sich Spitzenvertreter des Sächsischen Apothekerverbands und der Apothekengewerkschaft Adexa in Düsseldorf zu einem Gespräch am Rande der Expopharm. Dabei ging es um die Gehaltssituation im Freistaat Sachsen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in öffentlichen Apotheken. Diskutiert wurde auch über die Auswirkungen auf den aktuellen Mangel an Fachkräften und künftige Engpässe beim pharmazeutischen Nachwuchs.

Wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung von Adexa und Sächsischem Apothekerverband hervorgeht, war Basis des Gesprächs eine Gehaltsumfrage, die Adexa im Sommer unter ihren sächsischen Mitgliedern durchgeführt hatte. Danach beziehen rund 82 Prozent der Befragten ein Gehalt, das unter dem bundesweiten Tarif liegt.

Die Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes, Monika Koch, und der Geschäftsführer des SAV, Dr. Ulrich Bethge, haben Adexa in dem Gespräch versichert, so die Presseinfo, dass dieser Zustand auch bei den sächsischen Arbeitgebervertretern Besorgnis auslöst. Auch in Sachsen herrscht inzwischen ein Mangel an Fachkräften und hier insbesondere bei den Approbierten. Niedrige Gehälter verschärfen dieses Problem und ziehen Personal in andere Kammerbezirke ab bzw. wirken abschreckend auf den (potenziellen) Nachwuchs, heißt es weiter in der gemeinsamen Pressemitteilung. Die Zahl an Pharmazieingenieuren sei ebenfalls rückläufig, da es keine Ausbildung zu diesem Beruf mehr gebe, und könne den Approbiertenmangel künftig immer weniger ausgleichen.

Sowohl der SAV als auch Adexa nähmen die sich abzeichnenden Probleme sehr ernst. Es müsse jetzt dafür gesorgt werden, dass es in den Präsenzapotheken heute und in Zukunft ausreichend qualifiziertes pharmazeutisches Personal für eine flächendeckende und sichere Arzneimittelversorgung und Beratung der Patienten gebe. Darin sind sich SAV und Adexa einig: "Wir appellieren gemeinsam an die Apothekenleiter in Sachsen, dazu beizutragen, dass die Arbeitsplätze in Apotheken wieder attraktiver werden."

Beide Seiten wollen weiter im Gespräch bleiben, heißt es, und sich unter anderem über die Möglichkeiten betrieblicher Altersvorsorge austauschen.

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