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PKV begrüßt Richtungswechsel

BERLIN (ks). Die privaten Krankenkassen atmen auf. Ulla Schmidt (SPD) ist nicht mehr Gesundheitsministerin und die neue Koalition hat angekündigt, den Zugang zu den privaten Versicherungen wieder zu erleichtern.
Volker Leienbach Überfälliger Richtungswechsel in der Gesundheitspolitik: mehr Gestaltungsfreiheit für Bürger und Beteiligte im Gesundheitswesen.
Foto: pkv

Für Volker Leienbach, den Direktor des PKV-Verbandes, bringen die Vereinbarungen von Union und FDP "den überfälligen Richtungswechsel": "Hin zu mehr Gestaltungsfreiheit für die Bürger und die Beteiligten im Gesundheitswesen, weg von einem Trend zum Einheitssystem mit immer mehr Staatseinfluss". Auch wenn man sich an manchen Stellen mehr Klarheit gewünscht hätte, sieht man im Verband "die Wettbewerbskräfte der Sozialen Marktwirtschaft zum Vorteil der Versicherten und Patienten gestärkt".

Entgegen kommt der PKV, dass die Arbeitnehmer nach Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze nicht mehr drei Jahre warten müssen, ehe sie in eine private Krankenversicherung wechseln können.

Auch die Ankündigung von Schwarz-Gelb, Wahltarife der GKV klarer von den Voll- und Zusatztarifen der privaten Kassen abzugrenzen, trifft beim PKV-Verband auf Zuspruch: "Dadurch wird die Fehlentwicklung von Zusatztarifen beendet, die im Angebot einer Sozialversicherung nichts zu suchen haben und in der Praxis oft reine Lockvogel-Angebote für freiwillig Versicherte auf Kosten der Pflichtversicherten sind." Zudem hören es die Privaten gern, dass der von ihnen ungeliebte Basistarif überprüft werden soll.

Auch der Einstieg in eine ergänzende kapitalgedeckte Pflegeversicherung befürwortet der Verband: "Ohne kapitalgedeckte Vorsorge ist der absehbare Anstieg der Pflegekosten infolge der demografischen Entwicklung gar nicht zu verkraften". Noch sei es früh genug, dafür vorzusorgen.

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