Prisma

Pickel durch Schokolade und Chips

Iss nicht so viel Schokolade, davon bekommt man Pickel", hat man lange Zeit gesagt. Irgendwann hieß es dann, das sei falsch, zwischen der Ernährung und der Entstehung einer Akne gebe es keinen Zusammenhang. Eine aktuelle Studie kehrt nun wieder zur ursprünglichen Aussage zurück. In ihr wurde festgestellt, dass die Ernährung neben Stress und psychischen Belastungen durchaus mitverantwortlich für Akne bei Jugendlichen ist.

Für die in der Fachzeitschrift BMC Public Health veröffentlichte Studie wurden 3700 Menschen im Alter zwischen 18 und 19 Jahren zum Vorliegen einer Akne, ihrem Lebensstil, der Ernährung und ihrem psychischen Befinden befragt. Die Aussagen wurden anschließend mit demographischen Daten verglichen. Einer von sieben interviewten Männern gab an, an Akne zu leiden, bei den Frauen war es eine von acht. Zigaretten, Alkohol oder zuckerhaltige Getränke wirkten sich nicht negativ auf das Hautbild aus. Wer von den Befragten jedoch viel Schokolade und Chips aß und wenig frisches, rohes Gemüse zu sich nahm, war häufiger von Akne betroffen, wobei der Gemüsefaktor besonders bei Frauen zutraf. Die Studienautoren werten dies als möglichen Hinweis für die Akne-Schutzwirkung durch Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index. Die Ernährung spielt somit also doch eine Rolle bei Akne. Viel deutlicher als bei der Ernährung war allerdings der Zusammenhang mit Depressionen und Angst. Akne war bei jungen Frauen häufig mit seelischen Leiden verknüpft, dessen Ausmaß mit der Ausprägung der Krankheit zunahm. Das endgültige Rezept gegen Akne konnte die Studie nicht ausfindig machen. "Für eine evidenzbasierte Empfehlung ist es noch zu früh", schließt Studienleiter Jon Anders Halvorsen von der Universität Oslo. ral


Quelle: Halvorsen, J. A. et ak.: BMC Public Health 2009; 9: 340

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