Prisma

Serienkiller T-Zellen

Durch fehlgeleitete Aktivitäten schädigt das Immunsystem bei multipler Sklerose regelhaft beim gezielten Angriff auf die Umhüllung der Nervenzellen auch die Nerven selbst. Dabei agieren T-Zellen wie Serienkiller.

Das Würzburger Team um Professor Heinz Wiendl konnte in Hirngewebekulturen zeigen, dass T-Zellen, die ausschließlich eine bestimmte Struktur auf der Oberfläche der myelinbildenden Zellen attackieren, innerhalb weniger Stunden auch einen signifikanten Untergang von Nervenzellen verursachen. Möglicherweise setzen die T-Zellen lösliche Faktoren frei, die dann zu den Nervenzellen wandern und sie schädigen. Wie Serienkiller kann eine einzige davon bis zu 30 myelinbildende Zellen und gleichzeitig bis zu zehn Nervenzellen töten. Diese T-Zellen schneiden die Fortsätze von Nervenzellen regelrecht durch.

Das konnte das Team von Professor Norbert Goebels von der Universität Zürich (jetzt Düsseldorf) in einem ähnlichen experimentellen Ansatz mit Videoanalysen belegen. Diese Ergebnisse helfen, die Entstehung von akuten und chronischen Schäden bei Entzündungen des zentralen Nervensystems besser zu verstehen. hel


Quelle: Pressemitteilung der Universität Würzburg, 12. Oktober 2009

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