Deutscher Apothekertag 2009

Pick-up-Verbot ist eine Alternative

Kirsten Sucker-Sket

Vor einem Jahr gab es aus Sicht der ABDA nur einen Weg, die ungeliebten Pick-up-Stellen von Versandapotheken in Drogeriemärkten und anderen Gewerbebetrieben von der Bildfläche verschwinden zu lassen: Mit einem Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. 2009 ist diese Forderung zwar noch immer aktuell, doch die ABDA-Spitze räumt mittlerweile ein, dass es auch möglich wäre, die Pick-up-Stellen zu verbieten.

Die weiterhin zu beobachtende Zusammenarbeit von Drogeriemärkten und Versandapotheken ist für Wolf eine "Katastrophe". Arzneimittel würden trivialisiert, die Beratung bleibe auf der Strecke. Es sei eine Enttäuschung gewesen, dass die Regierungskoalition diese Entwicklung nicht bereits unterbunden habe. Gespräche mit Politikern aller Parteien zeigten aber, dass die Bereitschaft groß sei, das Thema nach der Wahl anzugehen. Zwar bezweifle man von allen Seiten, dass sich Mehrheiten für ein Rx-Versandverbot finden, doch Pick-up-Stellen wolle niemand, erklärte Wolf. Was nach der Wahl aus diesen Zusagen werde, müsse sich allerdings noch weisen.

Angesichts der großen Zweifel, dass sich beim Versandhandel das Rad wieder zurückdrehen lässt, ist auch die ABDA in ihren Forderungen etwas nachgiebiger geworden. "Es gibt Gutachten, denen zufolge auch Pick-up-Stellen verboten werden können", erklärte Wolf. Dies sei allerdings eine bloße "Feststellung" und "keine Position" der ABDA.

Kirsten Sucker-Sket

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